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Massive Kostenerhöhungen setzen die deutschen Hefehersteller unter Druck. Allein Melasse, der Grundstoff der Hefeherstellung, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 40% verteuert.
© Massive Kostenerhöhungen in allen kalkulationsrelevanten Bereichen setzen die deutschen Hefehersteller unter Druck. Allein Melasse, der Grundstoff der Hefeherstellung, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 40% verteuert, wie der Deutsche Verband der Hefeindustrie mitteilt. Keine Alternativen zur Melasse Die Melasse-Jahreskontrakte – die Herstellung von 1 kg Backhefe erfordert den Einsatz von 1,3 kg Melasse – werden bis zum Frühsommer geschlossen. Die voraussichtlich gute Zuckerrübenernte der Kampagne 2011/2012 wirkt sich also auf die jetzt geltenden Preise nicht aus. Aus der Alternte ist nichts mehr verfügbar. Ein Ausweichen auf alternative Rohstoffe ist nicht möglich. Weder Preis noch Aufwand für die technische Umrüstung der auf Melasse ausgelegten Produktionsanlagen lassen dies zu. Selbst die Preise für außerhalb der Quote verkauften Industriezucker seien mangels Masse so sehr gestiegen, dass der Einsatz wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist. Die freien Mengen werden fast vollständig in der Äthanolproduktion verarbeitet. Auch die zur Hefeherstellung benötigten Nährstoffe sind um 10 bis 30% teurer als im Vorjahr. Wichtige Vitamine wie Biotin, Vitamin B1 und B6 schlagen mit bis zu +180% zu Buche. Die Preissteigerungen bei weiteren Hilfsstoffen liegen zwischen 30 und 100%. Hinzu kommen um bis zu 25% höhere Verpackungskosten und steigende Energiepreise. So liegt allein die EEG-Abgabe um 30% höher als im letzten Jahr. Dies wirke sich auf energieintensive Betriebe, wie die Hefeproduktion sie erfordert, besonders gravierend aus (Belüftung und Kühlung während und nach der Fermentation, Dampferzeugung zur Sterilisation von Anlagen und Fermentern sowie aufwendige Abwasserbehandlung). Substanz bedroht Wie der Verband versichert, arbeiten die Backhefehersteller in Deutschland kontinuierlich an der Verbesserung aller Produktions- und Verwaltungsprozesse. Die aktuellen Kostensteigerungen in praktisch allen Bereichen ließen sich jedoch in den durchrationalisierten Betrieben der Hefeindustrie nicht mehr auffangen, sondern gingen an die Substanz der Unternehmen.
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Hefeindustrie beklagt Kostendruck

Massive Kostenerhöhungen setzen die deutschen Hefehersteller unter Druck. Allein Melasse, der Grundstoff der Hefeherstellung, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 40% verteuert.

Massive Kostenerhöhungen in allen kalkulationsrelevanten Bereichen setzen die deutschen Hefehersteller unter Druck. Allein Melasse, der Grundstoff der Hefeherstellung, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 40% verteuert, wie der Deutsche Verband der Hefeindustrie mitteilt.

Keine Alternativen zur Melasse
Die Melasse-Jahreskontrakte – die Herstellung von 1 kg Backhefe erfordert den Einsatz von 1,3 kg Melasse – werden bis zum Frühsommer geschlossen. Die voraussichtlich gute Zuckerrübenernte der Kampagne 2011/2012 wirkt sich also auf die jetzt geltenden Preise nicht aus. Aus der Alternte ist nichts mehr verfügbar. Ein Ausweichen auf alternative Rohstoffe ist nicht möglich. Weder Preis noch Aufwand für die technische Umrüstung der auf Melasse ausgelegten Produktionsanlagen lassen dies zu. Selbst die Preise für außerhalb der Quote verkauften Industriezucker seien mangels Masse so sehr gestiegen, dass der Einsatz wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist. Die freien Mengen werden fast vollständig in der Äthanolproduktion verarbeitet.

Auch die zur Hefeherstellung benötigten Nährstoffe sind um 10 bis 30% teurer als im Vorjahr. Wichtige Vitamine wie Biotin, Vitamin B1 und B6 schlagen mit bis zu +180% zu Buche. Die Preissteigerungen bei weiteren Hilfsstoffen liegen zwischen 30 und 100%. Hinzu kommen um bis zu 25% höhere Verpackungskosten und steigende Energiepreise. So liegt allein die EEG-Abgabe um 30% höher als im letzten Jahr. Dies wirke sich auf energieintensive Betriebe, wie die Hefeproduktion sie erfordert, besonders gravierend aus (Belüftung und Kühlung während und nach der Fermentation, Dampferzeugung zur Sterilisation von Anlagen und Fermentern sowie aufwendige Abwasserbehandlung).

Substanz bedroht
Wie der Verband versichert, arbeiten die Backhefehersteller in Deutschland kontinuierlich an der Verbesserung aller Produktions- und Verwaltungsprozesse. Die aktuellen Kostensteigerungen in praktisch allen Bereichen ließen sich jedoch in den durchrationalisierten Betrieben der Hefeindustrie nicht mehr auffangen, sondern gingen an die Substanz der Unternehmen.

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