Dieses wird vom kooperierenden Mittelstand sehr ernst genommen, erweist sich aber für viele auch als erheblicher Kostenfaktor, wie die aktuelle Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes zeigt.
Die wirtschaftliche Lage im Mittelstand hat sich im zweiten Quartal 2021 deutlich verbessert. In der aktuellen Umfrage bewerten 71,9% der befragten Verbundgruppen ihre wirtschaftliche Lage als gut. Zum Vergleich: im ersten Quartal waren es lediglich 37,9%. 23,4% (31,8% in Q1/2021) stufen ihre wirtschaftliche Lage als befriedigend ein. Als schlecht bewerten die wirtschaftliche Lage aktuell nur noch 4,7% (im Vorquartal waren es 28,8%). Corona-Lockerungen entspannen Umsatz- und Ertragsentwicklung, vierte Welle könnte Zukunftsprognosen dämpfen Die Entwicklung der Umsätze zeigt sich im zweiten Quartal ebenfalls deutlich aufgehellt: 71,9% der Verbundgruppen verzeichneten einen steigenden Umsatz (+ 30% im Vergleich zum Vorquartal). Bei 23,4% blieb der Umsatz auf dem Niveau des Vorquartals und 4,7% sind von rückläufigen Umsätzen betroffen.
Für die zweite Jahreshälfte gehen die Verbundgruppen ebenfalls von einer positiveren Entwicklung aus, auch wenn die Prognosen weiterhin verhalten bleiben: 51,6% gehen von steigenden (31,8% in Q1/2021), 32,8% von gleichbleibenden (im Vorquartal waren es 37,9%) und 10,9% von sinkenden Umsätzen aus (–18% im Vergleich zum ersten Quartal 2021). Auch auf Anschlusshausebene konnten sich die Umsätze im zweiten Quartal deutlich erholen. 60,9%und damit mehr als doppelt so viele wie im ersten Quartal verzeichneten steigende Umsätze. Bei 17,2% der Anschlusshäuser zeigt sich der Umsatz unverändert (22,7% in Q/2021) und 14,1% berichten von rückläufigen Umsätzen. In Bezug auf die Ertragslage zeigt der kooperierende Mittelstand ebenfalls wieder eine positive Entwicklung. 54,7% berichten von einer steigenden Ertragslage (in Q1/2021 waren es 25,8%.) Bei 35,9% ist die Ertragslage unverändert und 7,8% verzeichneten rückläufige Erträge (39,4% im Vorquartal). Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnen 45,3% mit steigenden Erträgen (21,2 in Q1/2021), während 40,6% von gleichbleibenden und nur noch 9,4% von sinkenden Erträgen ausgehen (im Vorquartal waren es noch 27,3%). Bei der Umsatz- und Ertragsprognose gilt jedoch zu berücksichtigen, dass der Erhebungszeitraum der aktuellen Konjunkturumfrage durch sinkende Infektionszahlen und die damit einhergehende Lockerung der Corona-Maßnahmen geprägt wurde. Da sich zum jetzigen Zeitpunkt in Richtung Herbst wieder eine Verschlechterung des Infektionsgeschehens andeutet, sind auch erneute Einschränkungen des Geschäftslebens für die zweite Jahreshälfte nicht ausgeschlossen. Daher bleibt abzuwarten, ob die positiven Prognosen für den weiteren Jahresverlauf sich tatsächlich bestätigen werden.
Investitionsniveau verbessert sich leicht
Im zweiten Quartal 2021 hat sich auch das Investitionsniveau wieder verbessert. 35,9% der Verbundgruppen berichten von gestiegenen Investitionen (im ersten Quartal des Jahres waren es 21,2%). Bei der Mehrheit (53,1%) blieb das Investitionsniveau gleich und nur 7,8% investierten weniger (25,8% in Q1/2021). Für die Zukunft planen 50% ihr Investitionsniveau zu halten, während 39,1% das mehr und nur 6,3% weniger investieren wollen.
Mitarbeiterzahl auf stabilem Niveau
Wirft man einen Blick auf das Beschäftigungsniveau auf Verbundgruppen- und Anschlusshausebene zeigt sich auch in diesem Bereich an stabiles Bild: im zweiten Quartal meldeten 81,3% der Verbundgruppen eine gleichbleibende Mitarbeiterzahl. 10,9% konnten eine Steigerung der Mitarbeiterzahl verzeichnen (12,1 im Vorquartal), während bei 7,8% die Anzahl der Mitarbeiter gesunken ist. (15,2% in Q1/2021). Für das laufende Jahr gehen außerdem 23,4% davon aus, dass sich die Mitarbeiterzahl erhöhen wird (in Q1 waren es noch 16,7%). Der Großteil der Verbundgruppen (65,6%) geht von einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl aus und 9,4% rechnen mit einer rückläufigen Anzahl von Mitarbeitern. Bei 64,1% der Anschlusshäuser ist die Anzahl der Mitarbeiter gleich geblieben (62,1 in Q1/2021), 12,5% geben eine gestiegene Anzahl der Mitarbeiter an (4,5% im Vorquartal) und nur noch 14,1% berichten von sinkenden Mitarbeiterzahlen (27,3 Prozent in Q1/2021).
Mittelstand nimmt Datenschutz ernst
In der aktuellen Konjunkturumfrage legte der Mittelstandsverbund ein besonderes Augenmerk auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie deren Umsetzung innerhalb der Kooperationen. Dabei zeigt sich, dass der Mittelstand das Thema bereits mit großer Ernsthaftigkeit verfolgt: 82,8% der befragten Verbundgruppen gaben an, ihre Geschäftsprozesse bereits auf datenschutzrechtliche Relevanz zu prüfen. Bei 9,4% fordern die Geschäftspartner und bei 4,7% die Kunden einen umfassenden Datenschutz. Die tatsächliche Umsetzung ist bei 70,3%t der Kooperationen erfolgt und mittlerweile gelebte Praxis im eigenen Unternehmen. Bei immerhin einem Fünftel zeigt sich jedoch, dass aktuell noch Zeit und Ressourcen fehlen, den Datenschutz vollumfänglich abzuschließen. Nur 3,1% gaben an, sich nicht mit dem Thema Datenschutz zu beschäftigen. Auf die Frage, was die mit der DSGVO einhergehenden Regeln für die Verbundgruppen gebracht haben, berichten 51,6% von einem höheren Kostenaufwand, dem kein oder nur ein schwacher Mehrwert gegenübersteht. 23,4% geben außerdem an, dass das Thema Datenschutz eine erweiterte Kommunikation mit den Kunden erfordert. 12,5% der befragten Verbundgruppen konnten durch die neuen Regeln ihre internen Prozesse optimieren, indem sie ihre Geschäftsprozesse angepasst und damit weniger personenbezogene Daten verarbeitet haben.

Erholungstendenzen im Mittelstand
Nach den coronabedingten Einbußen in den vergangenen Quartalen konnten sich die Umsätze sowie die Ertragslage in den Verbundgruppen erstmals wieder erholen. Neben Corona war auch das Thema Datenschutz in den letzten Monaten allgegenwärtig.
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