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Backen ohne Grenzen – Marc Mundri führte junge Menschen in Jordanien in die Fachwelt der Bäckerkunst ein.
© Marc Mundri
BÄKO-magazin Titelausgabe 7_25
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Ein Abenteuer für beide Seiten

Bäckermeister Marc Mundri war im Auftrag der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf im Juni 2025 in Jordanien. Dort brachte er jungen Menschen das Bäckerhandwerk und Ausbildungsoptionen in Deutschland näher.

Es war der 13. Juni als Marc Mundri in Amman, der Hauptstadt Jordaniens, landete – kurz vor Ausbruch der Unruhen in der Region. Der Bäckermeister aus Everswinkel, im Auftrag der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf unterwegs, kam mit einem Ziel: jungen Menschen in Jordanien eine echte Perspektive zu bieten – mit Mehl, Hefe und einer Menge Fachwissen. „Ich war sehr erstaunt über die motivierten und sprachlich gut vorbereiteten jungen Menschen. Man spürte sofort, dass sie den Weg nach Deutschland als große Chance sehen“, berichtet Mundri. Gemeinsam mit der GIZ, der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, setzt sich die Kreishandwerkerschaft dafür ein, dass volljährige Jordanier/innen durch Sprachkurse und Fachpraktika gezielt auf eine Ausbildung in Deutschland vorbereitet werden – in diesem Fall im traditionellen Bäckerhandwerk.

 

Praktika zur Vorbereitung

In Jordanien ist die Jugendarbeitslosigkeit besonders im Handwerk hoch. Perspektiven fehlen, obwohl der Wille zu arbeiten stark ist. Genau hier setzt das Programm an: Die jungen Erwachsenen absolvieren vorbereitende Praktika, lernen Deutsch und erwerben Fachkenntnisse, um später eine Ausbildung in Deutschland beginnen zu können. „Die größte Herausforderung wird für viele nicht die Sprache oder die körperliche Arbeit sein – sondern der Alltag nach Feierabend. Die kulturellen Unterschiede sind enorm. Doch genau hier beginnt die Vorbereitung schon in Amman“, erklärt Mundri.

Trotz angespannter Sicherheitslage – immer wieder war der Luftraum gesperrt, gelegentlich gab es Raketenalarm – verlief sein Aufenthalt sicher. Was bleibt, sind Eindrücke von tiefer Dankbarkeit und echtem Zukunftswillen. Die Schüler lernten nicht nur, wie man Brötchen formt und Teige führt – sie lernten, an sich zu glauben. „Ich verlasse Jordanien mit einem sehr guten Gefühl für die Zukunft dieser jungen Menschen. Vielleicht sehe ich einige bald am Ofen oder an der Teigmaschine in Everswinkel“, sagt der Bäckermeister mit einem Lächeln.

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