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Dickkopf-Landweizen (Foto: Bäckerhaus Veit/Susanne Erb-Weber)
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Branche aktuell

Dickkopfweizen ist Leuchtturmprojekt

Bis in die 50er Jahre prägten zahlreiche Weizen-Landsorten und Dickkopfsorten die Landwirtschaft in Süddeutschland, bis die fast vollständige Verdrängung durch Weizen-Hochzuchtsorten einsetzte.

Zusammen mit dem Prof. Jan Sneyd, Experte für Pflanzenzucht, startete deshalb das schwäbische Bäckerhaus Veit bereits 2008 das Projekt "Schwäbischer Dickkopf-Landweizen" zur Erhaltung dieser alten Sorte. Nun wurde diese Rekultivierungsmaßnahme zusammen mit 20 weiteren als nationales Leuchtturmprojekt ausgewählt.
Analyse von 21 Praxisbeispielen
Dabei untersuchte das Nova-Institut zusammen mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft im Projekt „AgroBioNet“, wie ländliche Regionen und Unternehmen mit Lebensmitteln aus alten, gefährdeten Sorten und Rassen wirtschaftlich erfolgreich sein und sie gleichzeitig erhalten können. Sie analysierten 21 Praxisbeispiele und identifizierten Erfolgsfaktoren. In der Abschlussbroschüre Wertschöpfung mit alten Sorten und alten Rassen werden die Leuchtturmprojekte vorgestellt, u.a. auch der Schwäbische Dickkopf-Landweizen aus dem Südwesten.
Die Teams untersuchten, in dem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) begleiteten Vorhaben, erfolgreiche Projekte, bei denen landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen aus alten heimischen Nutzpflanzensorten und Nutztierrassen Fleisch- und Milchprodukte, Brot, Bier, Obst, Gemüse und Wein erzeugen und vermarkten.
Funktionierender regionaler Wertschöpfungskreislauf
Sie stellten fest: Um damit wirtschaftlich erfolgreich zu sein, bedarf es unter anderem einer guten Verfügbarkeit von Saatgut, Pflanzgut oder Tierrasse. Zudem braucht es Verarbeitungsstrukturen und -kompetenzen für kleine Mengen sowie intensive Kommunikation mit den Medien und Verbraucher/innen. Dies trifft auch auf die Rekultivierung des Dickkopfweizens durch das Bäckerhaus Veit in Bempflingen, zu, bei dem es seit 2008 gelungen ist, einen funktionierenden, regionalen Wertschöpfungskreislauf aufzubauen.
Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22.05. wird so erneut deutlich: Mit der Erhaltung alter Pflanzensorten und Nutztierrassen bieten sich interessante Potenziale für den Genuss mit heimischer Naturvielfalt, den Erhalt regionaler Kultur und regionale Wertschöpfung.

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