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Regionaler Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Sperrstunde: Die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen auch die Bäckergastronomie besonders hart (Foto: Alexandra_Koch/pixabay.com2020).
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Branche aktuell

Corona-Krise trifft Gastronomie

Die Branche, zu der auch Bäckerrestaurants und Cafés, Caterer und Bars gehören, musste seit den coronabedingten Schließungen im März massive Umsatzverluste hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August 2020 real (preisbereinigt) um 40,5% unter dem des Vorjahreszeitraums.

Betrachtet man die einzelnen Monate, ging der Umsatz im April mit 68,3% gegenüber Vorjahresmonat am stärksten zurück. Seitdem haben sich die Geschäfte kontinuierlich erholt: Im August 2020 fiel der Umsatzrückgang der Gastronomie im Vorjahresvergleich mit 22,3% schon geringer aus.
Innerhalb der Gastronomie besonders stark betroffen waren all jene Lokale, die ihr Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: In dieser Sparte fiel der Umsatz von März bis August 2020 um 45,5 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dagegen konnten Restaurants, Gaststätten und Imbisslokale offenbar mit Lieferdiensten und Ab-Haus-Verkäufen einen Teil des Gästeschwunds kompensieren: Hier lagen die Umsätze von März bis August 2020 um 29,3% unter denen des Vorjahreszeitraums (Caterer: -42,1%).
Für die Bäckergastronomie einsetzen
Die Bundesregierung hat beschlossen, die Mehrwertsteuer für Speisen im Vor-Ort-Verzehr der Gastronomie auf 7% abzusenken. Die Regelung gilt befristet bis zum 30. Juni 2021. Sie gilt auch für die Bäckergastronomie und Konditorei-Cafés.
Neben einer zumindest befristeten Absenkung der Mehrwertsteuer hat sich der Zentralverband auch für eine Öffnung der Vor-Ort-Gastronomie eingesetzt. Die Innungsbäcker verzeichnen erhebliche Umsatzeinbußen durch die Schließung der Gastronomie. Die Senkung der Mehrwertsteuer wird sich erst dann positiv auf die Lage der Betriebe auswirken, wenn die entsprechenden Gastronomieumsätze auch gemacht werden dürfen. Der Zentralverband fordert daher weiterhin eine Öffnung der Vor-Ort-Gastronomie. Zusätzlich sind weitere Maßnahmen zur Ausstattung der Betriebe mit Liquidität erforderlich. Der ZV schließt sich damit der Forderung des DEHOGA zur Schaffung eines Rettungsfonds für die Gastronomiebetriebe an.
Die starken Umsatzrückgänge durch die Corona-Krise führten auch zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie: Diese lagen im Zeitraum von März bis August 2020 um etwa ein Sechstel unter denen des Vorjahreszeitraums (-17,6 %). Während die Caterer und Verpflegungsdienste im selben Zeitraum mit -11,3 % weniger Personal abbauten, büßte der Getränkeausschank mehr als ein Drittel der Beschäftigten ein (-34,6 %). Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen.
Zahl der Insolvenzen geringer als 2019
Die wirtschaftliche Not spiegelt sich bislang nicht in einem Anstieg der Insolvenzen von Gastronomie-Unternehmen wider. Von März bis Juli 2020 meldeten in dieser Branche 753 Unternehmen Insolvenz an – das waren 126 weniger als im Vorjahreszeitraum und 135 weniger als von März bis Juli 2018. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März 2020 ausgesetzt wurde, was über alle Wirtschaftszweige hinweg zu einem Rückgang der Insolvenzen führte. Im Juli 2020 beantragten bundesweit 146 Gastronomie-Unternehmen Insolvenz, das waren 16,1% weniger als im Juli 2019. Dieser Rückgang entspricht der Gesamtentwicklung: Insgesamt wurden im Juli 2020 in Deutschland 16,7% weniger Insolvenzen angemeldet als im Vorjahresmonat.

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