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Der Nudel-Pro-Kopf-Verbrauch erreicht mit 10,1 kg Allzeithoch.
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BÄKO-magazin Ausgabe 11-25 Titel
Branche aktuell

Chance für mehr Regionalität

Die Deutschen lieben Nudeln: Im Wirtschaftsjahr 2024/25 ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Teigwaren mit 10,1 Kilogramm auf ein Allzeithoch gestiegen. Trotz des Anstiegs der deutschen Teigwarenherstellung um 1,6% wird der Inlandsmarkt hauptsächlich durch wachsende Importe bedient.

Nur 28% der in Deutschland verzehrten Nudeln stammen aus heimischer Produktion. Dabei wächst der heimische Hartweizenanbau, was eine große Chance für mehr Regionalität bietet. Der Absatz deutscher Eierteigwaren stagniert auf niedrigem Niveau, obwohl sie als hochwertige Proteinlieferanten mit höchsten Standards punkten und hervorragend in die moderne Ernährung passen. „Es gibt eine gut funktionierende heimische Wertschöpfungskette, Landwirte die hervorragenden Hartweizen ernten und Teigwarenhersteller die Nudeln in bester Qualität liefern. Da ist es unverständlich, dass 72% der Nudeln importiert werden. Der Einzelhandel bietet italienische Nudeln laufend als Aktionsware zu Tiefstpreisen an. Dabei gibt es viele gute Argumente für Nudeln aus deutscher Produktion. Wir würden uns wünschen, mehr inländische Ware in den Regalen zu finden. Nur so können Verbraucher/innen die regionale Vielfalt entdecken!“, sagt Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS).

 

 

 

Deutsche Produktion und wachsende Importe

Die steigende Nachfrage wird sowohl von heimischen Herstellern als auch durch weiter steigende Importe bedient. Die deutschen Hersteller haben ihre Gesamtproduktion um 1,6% auf 411.400 Tonnen gesteigert, davon exportieren sie gut 174.000 Tonnen, 7,1% mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig verzeichnet der Import von Teigwaren einen signifikanten Zuwachs von 10,3% auf fast 607.500 Tonnen. Insbesondere Nudeln aus Italien bleiben mit gut 450.000 Tonnen in der Gunst der Verbraucher/innen und tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei – auch weil der Lebensmitteleinzelhandel italienische Waren oft sehr günstig über Aktionen verkauft. Der Inlandsmarkt für Teigwaren ist um 6,5% auf 844.567 Tonnen gewachsen, fast 72% der hierzulande verzehrten Nudeln kommen jedoch nicht aus Deutschland.

Gleichzeitig tragen die Bemühungen zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades mit dem für die Nudelproduktion wichtigsten Rohstoff, dem Hartweizen, Früchte. Erfreuliche 337.000 Tonnen Hartweizen – fast 20% mehr als noch 2024 und 57,1% über dem 5-jährigen Mittel belohnen das Engagement der Hartweizenmühlen und Teigwarenhersteller für den deutschen Anbau. „337.000 Tonnen Hartweizen aus deutschem Anbau sind eine großartige Errungenschaft und zeigen, wie erfolgreich regionale Kooperationen zwischen Mühlen und Herstellern sein können. Jetzt liegt der Ball beim Einzelhandel sowie den Käuferinnen und Käufern! Regionale Nudeln haben einen Mehrwert, der Wertschätzung verdient. Nur wenn der Einzelhandel Nudeln aus heimischer Produktion prominent platziert, haben Kund(inn)en die Chance, altbewährtes und neues auszuprobieren und den Schritt zu mehr Regionalität zu unterstützen“, sagt Haarbeck.

Wertvoller Proteinlieferant mit vielen Vorteilen

Die deutschen Hersteller steigerten die Produktion von Trockenteigwaren ohne Ei um 6,1%. Die Eierteigwaren – für die Deutschlands Hersteller über die Landesgrenzen hinweg bekannt sind – stagnieren mit 134.500 Tonnen stabil auf niedrigem Niveau. Dabei bieten Eierteigwaren gerade für die flexible, schnelle Küche, wie sie heute gefragt ist, die perfekte Lösung. „Es ist unverständlich, dass der Absatz von Eierteigwaren auf niedrigem Niveau stagniert. Sie sind kochstabil, verkleben nicht und bieten mit über 13 bis 16 Gramm Protein pro 100 Gramm einen ernährungsphysiologischen Zusatznutzen, gerade auch für die vegetarische Ernährung. Zudem stehen deutsche Eiernudeln für höchste Standards, da sie verpflichtend mit Eiern ohne Kükentöten hergestellt werden. Sie sind ein preiswertes Premium-Produkt, das Qualität, Flexibilität und Mehrwert vereint“, so Haarbeck.

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