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Der Rechtsstreit zwischen Discountriese Aldi Süd und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks ist mit dem Gutachten von Prof. Jürgen-Michael Brümmer in die nächste Phase eingetreten.
© „Aldi Süd führt die Verbraucher in die Irre. Es handelt sich beim Fertigungsverfahren in den Aldi-Süd-Filialen nicht um einen Backvorgang. Genau dies aber lässt uns die Aldi-Süd-Werbung glauben und dagegen wehren wir uns. Das qualitätsbewusste deutsche Bäckerhandwerk will schlicht faire Wettbewerbsbedingungen.“ Mit diesen Worten schilderte Peter Becker, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, 2010 die Ausgangslage aus Sicht des Handwerks. Fünf Jahre und zahlreiche juristische Manöver des Disounters später (2011 hatte Aldi dem Gericht einen Blick hinter die Kulissen verweigert) kommt nun hoffentlich Bewegung in den Prozess. Differenzierte Aussagen
Prof. Jürgen-Michael Brümmer gilt als hervorragender Fachmann. Der Brotexperte, Wissenschaftler und Buchautor blickt auf eine über 50-jährige Tätigkeit in und für die Branche zurück. Zu seinen wichtigsten Ergebnissen gehören die heutige Gestaltung der Leitsätze „Brot und Kleingebäck“. Bei Aldi Süd kommen nach seiner Gutachteraussage Brote und Brötchen in den Automaten, die zu 60 bis 70% teilgebacken sind. Mit einigen Produkten, vor allem dem Baguette, war Brümmer – aus fachmännischer Sicht – nicht zufrieden. „Das sind große Blackboxen, wo kein Mensch weiß, was da passiert“, wird der Referent für Lebensmittelrecht beim ZV, Daniel Schneider, zitiert. Allerdings sehen sich nun beide Seiten durch den Gutachter bestätigt: Bei Brötchen finde allenfalls ein Teil-Backvorgang statt, bei Baguettes kommt es nicht zu einem Backvorgang, interpretierte der ZV die Aussagen. In den Aldi-Automaten komme es nur zu einer leichten Erhitzung. Eine Aldi-Sprecherin sagte hingegen: „Aus unserer Sicht ist der Gerichtstermin positiv verlaufen. So wurde u.a. bestätigt, dass es sich bei dem in unserem ,Backofen' stattfindenden Produktionsschritt um einen im Bereich Brot und Backwaren absolut branchenüblichen Vorgang handelt.“

Einen detaillierten Bericht über den Prozessfortgang in der „Welt“ lesen Sie hier.
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Bewegung im Rechtsstreit gegen Aldi

Der Rechtsstreit zwischen Discountriese Aldi Süd und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks ist mit dem Gutachten von Prof. Jürgen-Michael Brümmer in die nächste Phase eingetreten.

„Aldi Süd führt die Verbraucher in die Irre. Es handelt sich beim Fertigungsverfahren in den Aldi-Süd-Filialen nicht um einen Backvorgang. Genau dies aber lässt uns die Aldi-Süd-Werbung glauben und dagegen wehren wir uns. Das qualitätsbewusste deutsche Bäckerhandwerk will schlicht faire Wettbewerbsbedingungen.“ Mit diesen Worten schilderte Peter Becker, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, 2010 die Ausgangslage aus Sicht des Handwerks. Fünf Jahre und zahlreiche juristische Manöver des Disounters später (2011 hatte Aldi dem Gericht einen Blick hinter die Kulissen verweigert) kommt nun hoffentlich Bewegung in den Prozess.
Differenzierte Aussagen
Prof. Jürgen-Michael Brümmer gilt als hervorragender Fachmann. Der Brotexperte, Wissenschaftler und Buchautor blickt auf eine über 50-jährige Tätigkeit in und für die Branche zurück. Zu seinen wichtigsten Ergebnissen gehören die heutige Gestaltung der Leitsätze „Brot und Kleingebäck“. Bei Aldi Süd kommen nach seiner Gutachteraussage Brote und Brötchen in den Automaten, die zu 60 bis 70% teilgebacken sind. Mit einigen Produkten, vor allem dem Baguette, war Brümmer – aus fachmännischer Sicht – nicht zufrieden. „Das sind große Blackboxen, wo kein Mensch weiß, was da passiert“, wird der Referent für Lebensmittelrecht beim ZV, Daniel Schneider, zitiert.
Allerdings sehen sich nun beide Seiten durch den Gutachter bestätigt: Bei Brötchen finde allenfalls ein Teil-Backvorgang statt, bei Baguettes kommt es nicht zu einem Backvorgang, interpretierte der ZV die Aussagen. In den Aldi-Automaten komme es nur zu einer leichten Erhitzung. Eine Aldi-Sprecherin sagte hingegen: „Aus unserer Sicht ist der Gerichtstermin positiv verlaufen. So wurde u.a. bestätigt, dass es sich bei dem in unserem ,Backofen‘ stattfindenden Produktionsschritt um einen im Bereich Brot und Backwaren absolut branchenüblichen Vorgang handelt.“

Einen detaillierten Bericht über den Prozessfortgang in der „Welt“ lesen Sie hier.

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