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Die Umfrage zeigt, wie düster es aktuell für deutsche Handwerksbetriebe aussieht.
© Terry McGraw/Pixabay
Branche aktuell

Befragung zeichnet düsteres Bild

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat eine Umfrage zu den Auswirkungen der andauernden geopolitischen Krisensituation durchgeführt – über 3000 Betriebe beteiligten sich daran.

Die Umfrage lief jetzt in den letzten Novembertagen und zeichnet damit ein brandaktuelles Bild. Schwerpunkte der Umfragen lagen dabei auf Umsatzrückgängen, Materialengpässen und gestiegenen Energiekosten. 3.147 Betriebe beteiligten sich daran. Und das sind die Ergebnisse im Überblick:

 

18% Umsatzeinbußen im Kalenderjahr

Eine deutliche Mehrheit der Handwerksbetriebe (59%) bleibt von Umsatzausfällen betroffen, die direkt oder indirekt auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen sind. Im Mittel sind etwa 18% des erwarteten Umsatzes im bisherigen Kalenderjahr verloren gegangen. Gründe für die Umsatzrückgänge sind eine zunehmende Kaufzurückhaltung der Konsumenten, Auftragsstornierungen infolge gestiegener Beschaffungs- und Energiekosten sowie Einschränkungen bei Produktion/Auftragserbringung infolge gestiegener Beschaffungs- und Energiepreise. Die Umsatzerwartungen sind im Handwerk überwiegend negativ. Für das 1. Quartal 2023 gehen 62% der Betriebe von rückläufigen und nur noch 5% von zunehmenden Umsätzen aus.Die schlechten wirtschaftlichen Aussichten schlagen sich auch in den Beschäftigungsplänen der Betriebe nieder. Nur 5% rechnen bis zum Ende des 1. Quartals 2023 mit wachsenden Mitarbeiterzahlen, während 23% hier von einem Rückgang ausgehen.

Um die Fachkräftebasis in den Handwerksbetrieben zu sichern, werde es notwendig sein, die erleichterten Zugangsregelungen zum Kurzarbeitergeld über das Jahresende 2022 hinaus zu verlängern, heißt es in einer Pressemeldung des ZDH zur Umfrage. Jeder fünfte Handwerksbetrieb gehe sonst davon aus, andernfalls Mitarbeiter entlassen zu müssen.

 

Bis zu Verneunfachung der Energiekosten

Die Betroffenheit im Handwerk von gestörten Lieferketten und gestiegenen Beschaffungspreisen bleibt auf hohem Niveau – zuletzt berichteten noch 80% der Betriebe von einer Betroffenheit. 83% der Handwerksbetriebe berichten von einem Anstieg ihrer Energiekosten seit dem Jahresbeginn 2022 (im Mittel um 64%). Von mindestens einer Verdopplung ihrer Energiekosten berichten immerhin 7% der Energiepreisanstiege meldenden Handwerksbetriebe – in der Spitze verneunfachten sich die Energiekosten dieser Betriebe. Nur 3% der Betriebe können ihre gestiegenen Kosten unmittelbar und umfassend an ihre Abnehmer weitergeben, 70% immerhin anteilig. Allerdings können auch 26% die höheren Energiekosten aktuell gar nicht an Kunden weitergeben.Fehlende Zahlungsbereitschaft von Kunden (61%), Bindung an bereits vereinbarte Preise bei bestehenden Verträgen (57%) und eine hohe Wettbewerbsintensität im eigenen Marktsegment (48%) verhindern eine Weitergabe der gestiegenen Kosten.

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