Zugleich führte die ausufernde Pandemie drastisch vor Augen, wie dringend nötig die vorgesehene Satzungsänderung war: Sie sollte zukünftig auch rechtssichere Teilnahme, Beschlüsse und Abstimmungen „im Wege der elektronischen Kommunikation“ – zu deutsch: per Videokonferenz – ermöglichen. Die in der Aussprache geäußerte Sorge, ob damit Präsenzveranstaltungen endgültig abgeschafft seien, konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Borchers entkräften. Generalversammlungen der Genossenschaft werden auch weiterhin als persönliche Treffen der Mitglieder und Gäste stattfinden. Die schließlich bei nur zwei Gegenstimmen angenommene Satzungsänderung erweitert sogar die Möglichkeiten der Teilnahme, indem kombinierte Versammlungen sowohl mit persönlicher Anwesenheit als auch per elektronischer Zuschaltung möglich werden und ermöglicht außerdem, dass Aufsichtsrats- und Vorstandssitzungen als Videokonferenzen stattfinden können, was Kosten reduziere und vor allem Zeit einspare. Das veranlasste Borchers zu der Hoffnung, dass dann auch jüngere BÄKO-Mitglieder eher bereit sein würden, Ehrenämter in der BÄKO-Organisation zu übernehmen.
Konzentrationsprozess innerhalb des Bäckerhandwerks
Die Bilanz der BÄKO Hansa für das vergangene Geschäftsjahr 2019, die der geschäftsführende Vorstand Klaus Nerjes erläuterte, war einerseits durch zukunftsweisende organisatorische Weichenstellungen beeinflusst, andererseits durch die Insolvenz des größten Einzelkunden der BÄKO im Jahr 2018. Der daraus resultierende Umsatzverlust in 2019 summierte sich auf 9,7 Mio. Euro. Außerdem musste wegen einer Insolvenzanfechtung innerhalb dieses Verfahrens eine Rückstellung von 1,5 Mio. Euro gebildet werden. Der schon länger zu beobachtende Konzentrationsprozess innerhalb des Bäckerhandwerks – 2019 in Gänze 123 Betriebsschließungen und 27 Insolvenzen – schlug mit weiteren Umsatzverlusten von 4,1 Mio. Euro zu Buche. Auch die unvermeidbare Schließung des Standortes Seehausen belastete das Jahresergebnis.
Auswirkungen dieser Negativeffekte summierten sich in einem Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich um 9,9 Mio. Euro bzw. 5,1%. Als positive Tendenz konnte Nerjes darauf verweisen, dass hinzugewonnene Neukunden und Mehrumsätze bei Bestandskunden die Einbußen aus Betriebsschließungen und Insolvenzen fast vollständig kompensieren konnten. Dennoch verbleibe, so Nerjes, unterm Strich ein Jahresfehlbetrag von annähernd 3,45 Mio. Euro, der insbesondere durch Einmaleffekte beeinflusst worden sei. Angesichts dieser Entwicklung stimmte die Generalversammlung geschlossen zu, für 2019 keine Dividende auszuschütten und den Jahresfehlbetrag auf das neue Geschäftsjahr vorzutragen.
Wer von den Mitgliedern der BÄKO Hansa nun vermutet hatte, dass die Folgen der Corona-Pandemie sich noch einmal so negativ auf den Geschäftsverlauf der Genossenschaft auswirken würde, den konnte Nerjes mit seinem Ausblick auf das nächste Jahresergebnis beruhigen. Die schon im Vorjahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen und neu hinzugenommene Angebote zahlten sich bereits spürbar aus, sodass mit einer „schwarzen Null“ zum Ende des Geschäftsjahres zu rechnen sei.
Kennzahlen 2019
Umsatz: 188,8 Mio. Euro (–5,1%)
Bilanzgewinn: –3,45 Mio. Euro
Eigenkapitalquote: 50%
Mitglieder: 905 (–2)

Zukunftsweisende Weichenstellungen
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