Personeller Umbruch
Im Fokus der diesjährigen Hauptversammlung stand der personelle Umbruch in der Führungsetage: Der gestörte Informationsfluss in Bezug auf die strategische Ausrichtung führte letztendlich zu einer Trennung zwischen dem bisherigen geschäftsführenden Vorstand Klaus Nerjes und der BÄKO Hansa. Sein Mandat niedergelegt haben nach über 30-jähriger Tätigkeit der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Borchers sowie das knapp drei Monate übergangsweise mitamtierende Mitglied Dr. Uwe Rohlfs.
Die Investitionstätigkeit war aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Situation sowie des Pausierens von Sanierungsmaßnahmen aufgrund eines Blindgängerverdachts am Standort Hamburg, der nach umfangreichen Sondierungsarbeiten und damit verbundenen Ausgrabungen nicht bestätigt wurde, erneut sehr zurückhaltend. Perspektivisch sollen nun in einem neuen Strategiekonzept bis 2028 an die 150 Maßnahmen zur Umsatzerweiterung umgesetzt werden – von der Verschlankung der Organisation bis hin zu einem zukunftsorientierten Geschäftsmodell auch in Blickrichtung der Mitglieder.
Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Matthias Lau aus Lübs (Mecklenburg) und Tobias Exner, Bäckermeister aus Beelitz (Brandenburg). Sicherlich nicht alltäglich ist die Verschiebung der Beschlüsse zur Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats auf das kommende Jahr nach langen Diskussionen. Der Hintergrund: Die sich mit der personellen Veränderungen in den beiden Gremien ergebenden offenen Fragen sollen zunächst intern ausführlich beraten und in einem neuen Strategiepapier beschlossen werden.
Unterstützung signalisiert
Grußworte mit der inhaltlichen Einschätzung der aktuellen Marktsituation trug der Vorstandssprecher der BÄKO-ZENTRALE, Stefan Strehle, vor und er untermauerte zugleich die Unterstützung der neuen strategischen Ausrichtung der BÄKO Hansa durch die Genossenschaftszentrale. Der Prüfungsbericht des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands, vorgetragen von Jan Holthaus, endete im Ergebnis mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Mit der Botschaft „Wir haben viel vor“ soll nunmehr nach der internen und externen Aufarbeitung von Fehlentscheidungen der Vergangenheit gegenüber den Kunden ein neues Vertrauen aufgebaut werden – von kurzfristigem Handlungsbedarf bis hin zu Strategie, Zeitplan und Architektur zur Umsetzung.
Kennzahlen 2023
Umsatz: 184,7 Mio. Euro (–5,1%)
Bilanzverlust: 1,8 Mio. Euro
Eigenkapitalquote: 57,6%
Mitglieder: 768 (–47)