Es sei „ein Jahresergebnis, das – um im WM-Jargon zu bleiben – nicht dem Spielverlauf entspricht“, stellte ARV Bernd Rott in seinen Begrüßungsworten der Generalversammlung der BÄKO Rhein-Mosel voran. „Darum ist es alles andere als eine leichte Generalversammlung für uns heute“: Es gäbe durchaus positive Entwicklungen und alle Mitarbeiter hätten großartiges geleistet – dennoch müsse mit Blick auf die Gesamtumsatzentwicklung die Geschäftsentwicklung der Regionalgenossenschaft als nicht zufriedenstellend beurteilt werden, man befinde sich aktuell an einem Scheideweg.
„Der Druck auf die Branche wächst“, führte Rott weiter aus, „und darum brauchen wir dringend Veränderung.“ Veränderung gibt es ab sofort auch in der Geschäftsführung der Genossenschaft: Nach 26 Jahren Arbeit im Haus – davon 14 Jahre als Geschäftsführer – verlässt GF Thomas Andersson auf eigenen Wunsch die BÄKO Rhein-Mosel, um sich neuen Aufgaben zu widmen. „In den mehr als zwei Jahrzehnten seiner Arbeit in leitenden und führenden Positionen für unser Haus und unsere Tochterunternehmungen hat er maßgeblich die Entwicklung unseres Unternehmens als die Wirtschaftsorganisation des backenden Handwerks und führende Kraft in der Rhein-Moselregion positiv prägen und wichtige Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung des Hauses stellen können“, betonte Rott. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, und wünschen Herrn Andersson für die private und berufliche Zukunft alles Gute. Um einen geordneten Übergang in der Leitung des Hauses zu gewährleisten erklärt sich Andersson bereit, seinen Nachfolger in den umfangreichen Aufgabenbereich angemessen einzuführen. Hierfür dankt der Aufsichtsrat Herrn Andersson ausdrücklich."
Wechsel an der Spitze
Diese wird nun Rolf Kirchhoff prägen, der sein Amt als neuer Geschäftsführer zum 1. Juli angetreten hat. Anders als ursprünglich angedacht wechselt der ehemalige Geschäftsführer der mit der BÄKO Hansa fusionierten BÄKO Nord-Ost damit nicht in den Ruhestand sondern wird die BÄKO Rhein-Mosel von seiner langjährigen Erfahrung profitieren lassen. Der Gesamtumsatz für 2013 beträgt 72,5 Mio. Euro (2012: 73,7 Mio. Euro). Die Umsatzrückgänge seien dabei im Wesentlichen durch Betriebsschließungen und Insolvenzen sowie den im gesamten Jahresverlauf witterungsbedingt schwachen Absatz (–729 Tsd. Euro) im Bereich der Eis- und Gastronomiesortimente zurückzuführen.„Wir erwirtschaften derzeit, dem allgemeinen Branchenverlauf und weiter fortschreitenden Konzentrationsprozess im backenden Handwerk folgend rd. 80% unseres Umsatzes mit 20 % unserer Kunden“ Diese Umsatzschichtung birgt auch Risiken in sich.Denn die weiterhin steigenden Umsätze im Bereich der mittleren und großen Backbetriebe könnten die Einbußen auf der anderen Seite nicht mehr ausgleichen. Laut Andersson bedeute hier nicht zuletzt auch die sehr unterschiedliche Aufstellung der Betriebe – vom hochmodernen Großunternehmen bis zur kleinen Bäckerei ohne Faxgerät und E-Mail-Anschluss – einen immensen Spagat für die BÄKO, der Serviceleistungen zudem erschwere.
Aktuell habe man sich darum auch externe Berater ins Haus geholt, welche die gesamten Prozesse von der Auftragsbearbeitung bis zur Auslieferung aus neutraler Sicht dokumentierten und analysieren sollen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in Kürze vorliegen. Sehr positiv zu verzeichnen sei auch, dass es gelungen sei, den Sitz in Köln-Rodenkirchen wieder zum Eigentum zu machen, betonte Andersson: Der Leasingvertrag für die Liegenschaft war im November 2013 ausgelaufen, vom Rückkaufrecht wurde Gebrauch gemacht. Dieser hatte das Unternehmen in nur zwei Jahrzenten mit einem Liquiditätsabfluss von 13 Mio. Euro belastet und Spuren im Zahlenwerk des Hauses hinterlassen. Das bedeutet auch eine große Erleichterung für die kommenden Jahre: Belief sich die aufwandswirksame Miete für die Betriebsstätte im Geschäftsjahr noch auf 188 Tsd. Euro, so entfällt diese nunmehr gänzlich. Die zukünftig jährlich anfallende lineare Abschreibung auf das Betriebsgebäude beträgt 63 Tsd. Euro.
Erfreulich sei auch die erneute IFS-Zertifizierung, die wenige Tage vor der Generalversammlung auf „hohem Niveau“ ausgesprochen wurde. „Mit einem Wert von 97% von 100% haben wir hier, soweit ich richtig informiert bin, den besten Wert in der BÄKO-Welt erzielt“, freute sich Andersson verbunden mit dem Dank für die Leistung seiner BÄKO Mannschaft Der in den vergangenen Jahren aus Einmaleffekten heraus resultierenden Bilanzverlust in Höhe von 918,7 Tsd. Euro setzt sich aus einem negativen Jahresüberschuss aus dem vergangenen Geschäftsjahr (–242,1 Tsd. Euro) sowie einem Verlustvortrag aus dem Vorjahr (–676,5 Tsd. Euro) zusammen. Es wurde auch für 2013 der Vortrag auf neue Rechnung beschlossen. Die Entwicklungen im aktuellen Jahr verzeichneten leicht positive Modifizierungen, erläuterte Andersson: „Die Situation hat sich verbessert. Dennoch gibt es insgesamt Umsatzverläufe, die man nicht mehr nachvollziehen kann – wir haben also auch große Risiken im Bereich des Umsatzes. Aufsichtsrat und Vorstand wurden entlastet, alle Regularien eingehalten. Im Anschluss wurden zahlreiche Mitglieder bzw. Mitarbeiter geehrt. Die AR Heinz Kugel, Bernd Rott und Dietmar Schmidt, die turnusmäßig ausschieden, wurden wiedergewählt. Die AR Peter Milz und Josef Pelzer, schieden altersbedingt aus – ebenso Erich Mysliwietz auf eigenen Wunsch. Die Neuwahlen für die drei ausscheidenden AR wurden auf die Generalversammlung im kommenden Jahr verschoben. „Bevor wir hier den Aufsichtsrat mit geeigneten Kandidaten auffüllen, wollen wir uns erst einmal in der neuen Aufstellung finden“, betonte Rott.
Kennzahlen 2013
BÄKO Rhein-Mosel
Umsatz: 72,5 Mio. Euro (–1,6%)
Bilanzverlust: 918,7 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 24,7%
Mitglieder: 443 (–22)
© Es sei „ein Jahresergebnis, das – um im WM-Jargon zu bleiben – nicht dem Spielverlauf entspricht“, stellte ARV Bernd Rott in seinen Begrüßungsworten der Generalversammlung der BÄKO Rhein-Mosel voran. „Darum ist es alles andere als eine leichte Generalversammlung für uns heute“: Es gäbe durchaus positive Entwicklungen und alle Mitarbeiter hätten großartiges geleistet – dennoch müsse mit Blick auf die Gesamtumsatzentwicklung die Geschäftsentwicklung der Regionalgenossenschaft als nicht zufriedenstellend beurteilt werden, man befinde sich aktuell an einem Scheideweg.
„Der Druck auf die Branche wächst“, führte Rott weiter aus, „und darum brauchen wir dringend Veränderung.“ Veränderung gibt es ab sofort auch in der Geschäftsführung der Genossenschaft: Nach 26 Jahren Arbeit im Haus – davon 14 Jahre als Geschäftsführer – verlässt GF Thomas Andersson auf eigenen Wunsch die BÄKO Rhein-Mosel, um sich neuen Aufgaben zu widmen. „In den mehr als zwei Jahrzehnten seiner Arbeit in leitenden und führenden Positionen für unser Haus und unsere Tochterunternehmungen hat er maßgeblich die Entwicklung unseres Unternehmens als die Wirtschaftsorganisation des backenden Handwerks und führende Kraft in der Rhein-Moselregion positiv prägen und wichtige Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung des Hauses stellen können“, betonte Rott. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, und wünschen Herrn Andersson für die private und berufliche Zukunft alles Gute. Um einen geordneten Übergang in der Leitung des Hauses zu gewährleisten erklärt sich Andersson bereit, seinen Nachfolger in den umfangreichen Aufgabenbereich angemessen einzuführen. Hierfür dankt der Aufsichtsrat Herrn Andersson ausdrücklich."
Wechsel an der Spitze
Diese wird nun Rolf Kirchhoff prägen, der sein Amt als neuer Geschäftsführer zum 1. Juli angetreten hat. Anders als ursprünglich angedacht wechselt der ehemalige Geschäftsführer der mit der BÄKO Hansa fusionierten BÄKO Nord-Ost damit nicht in den Ruhestand sondern wird die BÄKO Rhein-Mosel von seiner langjährigen Erfahrung profitieren lassen. Der Gesamtumsatz für 2013 beträgt 72,5 Mio. Euro (2012: 73,7 Mio. Euro). Die Umsatzrückgänge seien dabei im Wesentlichen durch Betriebsschließungen und Insolvenzen sowie den im gesamten Jahresverlauf witterungsbedingt schwachen Absatz (–729 Tsd. Euro) im Bereich der Eis- und Gastronomiesortimente zurückzuführen.„Wir erwirtschaften derzeit, dem allgemeinen Branchenverlauf und weiter fortschreitenden Konzentrationsprozess im backenden Handwerk folgend rd. 80% unseres Umsatzes mit 20 % unserer Kunden“ Diese Umsatzschichtung birgt auch Risiken in sich.Denn die weiterhin steigenden Umsätze im Bereich der mittleren und großen Backbetriebe könnten die Einbußen auf der anderen Seite nicht mehr ausgleichen. Laut Andersson bedeute hier nicht zuletzt auch die sehr unterschiedliche Aufstellung der Betriebe – vom hochmodernen Großunternehmen bis zur kleinen Bäckerei ohne Faxgerät und E-Mail-Anschluss – einen immensen Spagat für die BÄKO, der Serviceleistungen zudem erschwere.
Aktuell habe man sich darum auch externe Berater ins Haus geholt, welche die gesamten Prozesse von der Auftragsbearbeitung bis zur Auslieferung aus neutraler Sicht dokumentierten und analysieren sollen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in Kürze vorliegen. Sehr positiv zu verzeichnen sei auch, dass es gelungen sei, den Sitz in Köln-Rodenkirchen wieder zum Eigentum zu machen, betonte Andersson: Der Leasingvertrag für die Liegenschaft war im November 2013 ausgelaufen, vom Rückkaufrecht wurde Gebrauch gemacht. Dieser hatte das Unternehmen in nur zwei Jahrzenten mit einem Liquiditätsabfluss von 13 Mio. Euro belastet und Spuren im Zahlenwerk des Hauses hinterlassen. Das bedeutet auch eine große Erleichterung für die kommenden Jahre: Belief sich die aufwandswirksame Miete für die Betriebsstätte im Geschäftsjahr noch auf 188 Tsd. Euro, so entfällt diese nunmehr gänzlich. Die zukünftig jährlich anfallende lineare Abschreibung auf das Betriebsgebäude beträgt 63 Tsd. Euro.
Erfreulich sei auch die erneute IFS-Zertifizierung, die wenige Tage vor der Generalversammlung auf „hohem Niveau“ ausgesprochen wurde. „Mit einem Wert von 97% von 100% haben wir hier, soweit ich richtig informiert bin, den besten Wert in der BÄKO-Welt erzielt“, freute sich Andersson verbunden mit dem Dank für die Leistung seiner BÄKO Mannschaft Der in den vergangenen Jahren aus Einmaleffekten heraus resultierenden Bilanzverlust in Höhe von 918,7 Tsd. Euro setzt sich aus einem negativen Jahresüberschuss aus dem vergangenen Geschäftsjahr (–242,1 Tsd. Euro) sowie einem Verlustvortrag aus dem Vorjahr (–676,5 Tsd. Euro) zusammen. Es wurde auch für 2013 der Vortrag auf neue Rechnung beschlossen. Die Entwicklungen im aktuellen Jahr verzeichneten leicht positive Modifizierungen, erläuterte Andersson: „Die Situation hat sich verbessert. Dennoch gibt es insgesamt Umsatzverläufe, die man nicht mehr nachvollziehen kann – wir haben also auch große Risiken im Bereich des Umsatzes. Aufsichtsrat und Vorstand wurden entlastet, alle Regularien eingehalten. Im Anschluss wurden zahlreiche Mitglieder bzw. Mitarbeiter geehrt. Die AR Heinz Kugel, Bernd Rott und Dietmar Schmidt, die turnusmäßig ausschieden, wurden wiedergewählt. Die AR Peter Milz und Josef Pelzer, schieden altersbedingt aus – ebenso Erich Mysliwietz auf eigenen Wunsch. Die Neuwahlen für die drei ausscheidenden AR wurden auf die Generalversammlung im kommenden Jahr verschoben. „Bevor wir hier den Aufsichtsrat mit geeigneten Kandidaten auffüllen, wollen wir uns erst einmal in der neuen Aufstellung finden“, betonte Rott.
Kennzahlen 2013
BÄKO Rhein-Mosel
Umsatz: 72,5 Mio. Euro (–1,6%)
Bilanzverlust: 918,7 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 24,7%
Mitglieder: 443 (–22)