Bei ihrer 120. Generalversammlung, zum zweiten Mal in Osnabrück als fusionierte EBÄKO, präsentierte sich die Regionalgenossenschaft stabil und hoch motiviert, die aktuellen Herausforderungen gut zu meistern. GF Andreas Mensing gab einen Überblick über viele Meilensteine im zurückliegenden Geschäftsjahr. Einer davon war die erfolgreich durchgeführte technische Fusion zum Jahresbeginn und das neue Format der Hausmesse. „Hier konnten wir uns leistungsstark präsentieren und haben sehr viele sehr positive Rückmeldungen bekommen.“ Mit dem neuen Konzept sei es gelungen, das familiäre Miteinander einer Hausmesse zu erhalten und dennoch von Vielfältigkeit und Innovationskraft das Messeportfolio auf ein komplett „neues Niveau“ zu heben. Durch die Messe, einen EBÄKO Mitarbeitenden-Cup und einen sehr erfolgreiches Notfallmanagement bei einem großen Stromausfall seien auch die Teams der fusionierten BÄKOs sehr gut in 2024 zusammengewachsen und hätten großen Zusammenhalt bewiesen. Im Herbst gab es darüber hinaus einen Führungskräfteworkshop, bei dem Strategien für die Zukunft entwickelt wurden.
Top aufgestellt
Wirtschaftlich gesehen sei 2024 stark von der allgemeinen Investitionszurückhaltung im Land gekennzeichnet gewesen, betonten die Geschäftsführer Mensing und Martin Tapken. Tapken ist seit Januar in seiner neuen Position, als geschäftsführender Vorstand, nachdem Dr. Ewald Oltmann nach 25 Jahren im Vorstand seine operative Verantwortung planmäßig abgibt. „Es ist mir eine besondere Ehre, die Zukunft Ihrer BÄKO mitgestalten zu dürfen“, richtete Tapken persönliche Worte an die Mitglieder. Trotz eines Umsatzrückgangs von 2,4% dürfe man nicht vergessen, wie positiv man dennoch insgesamt dastehe.
So stemme die Regionalgenossenschaft 15,1% des Gesamtumsatzes der deutschen BÄKOs. Unter den Top 10 der Regionalgenossenschaften, bezogen auf den Umsatz, stehe man mit rund 361 Mio. Euro zudem auf Platz 1. Der Jahresüberschuss der Regionalgenossenschaft betrug 521 Tsd. Euro, einstimmig wurde einer Dividende von 8% zugestimmt. „Es war ein Jahr sehr großer Herausforderungen, aber wir haben die Schritte in die richtige Richtung gesetzt“, betonte Oltmann in seiner Rede. Man erinnere sich zwar gerne an entspanntere Zeiten mit einer Reihe Sonderboni zurück – aber heute zeige sich das Blatt nun einmal von einer ganz anderen Seite. Umso entscheidender sei hier die Verlässlichkeit der BÄKO.
Projekt zur Effizienzsteigerung und Ersparnis
„Wir bitten Sie um den Mut zur Veränderung“, appellierte er zudem an die Mitglieder und bat gleichzeitig um Verständnis für eine Reihe von Maßnahmen, die die Wirtschaftlichkeit der Regionalgenossenschaft auch künftig noch weiter sichern und verbessern sollen. Sie fußen auf einer im Oktober 2024 gestarteten Beratungsanalyse, deren erste Ergebnisse vorliegen. Das Projekt wird noch bis zum Sommer des Folgejahres weiter von Oltmann begleitet. Angedacht sind u.a. Effizienzsteigerungen und Kostenminimierungen bei den Touren, die durch eine Maut- und CO2-Gebühr-Pauschale und eine Mindestbestellmenge erreicht werden sollen. Zusätzliche Services bei der Anlieferung könnten zwar weiterhin geleistet werden, dann aber gegen Entgelt. Oltmann betonte, alle Maßnahmen seien dazu gedacht, den reinen Produktpreis weiterhin so günstig wie nur irgendwie möglich halten zu können. ARV Dietmar Baalk dankte eindrücklich für dieses notwendige und nachvollziehbare Vorgehen, alles andere sei angesichts der Kostenexplosionen nicht mehr zeitgemäß.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Christian Deicke, Antje Krützkamp-Kubainsky, Jörg Ripken und Jörg Tapper wurden einstimmig in den AR wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig wurde die lang überfällige Anhebung der Vergütung für AR-Mitglieder beschlossen. Mit vielen Emotionen und bewegenden Worten wurde zudem Dr. Ewald Oltmann gewürdigt und ihm die goldene Ehrennadel des DGRV verliehen. Baalk lobte u.a. sein unternehmerisches Geschick, seine klare Vision und seine ausgeprägte menschliche Stärke. OItmann wiederum ließ es sich nicht nehmen, Tapken und Mensing zwei vollhölzerne Staffelstäbe zu überreichen. Es gelte nicht nur, im Wettbewerb immer die Nase vorn zu haben, sondern auch langfristig immer die richtige Richtung einzuschlagen, gab er ihnen mit auf den Weg.
Kennzahlen 2024
Umsatz: 361 Mio. Euro (–2,4%)
Bilanzgewinn: 277,5 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 61,9%
Dividende: 8%
Mitglieder: 669 (–38)