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Den Vorstand der BÄKO-ZENTRALE bilden (v.l.) Klaus Burger, Stefan Strehle (Vorstandssprecher) und Gunter Hahn. (Fotos: BÄKO-ZENTRALE)
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BÄKO aktuell

„Stärken stärken … Chancen entwickeln.“

Die unter diesem Motto stehende digitale Generalversammlung der BÄKO-ZENTRALE beschäftigte sich mit einem Geschäftsjahr, das vor allem durch die großen Herausforderungen der Corona-Krise geprägt war. Trotzdem konnte ein „robustes“ Ergebnis erzielt werden.

Trotz weltweit schwieriger marktwirtschaftlicher Bedingungen kann die BÄKO-ZENTRALE ein vergleichsweise solides Geschäftsergebnis für 2020 ausweisen. Das Warengeschäft wird vor dem Hintergrund der Corona beeinflussten Pandemiesituation umsatzseitig als vergleichsweise zufrieden stellend, wenn auch herausfordernd eingeordnet.
Grundwerte auch in Pandemie bestätigt
Bei der digitalen Generalversammlung der BÄKO-ZENTRALE am 23.06.2021 wurden ein Überblick über das Geschäftsjahr 2020 sowie ein Ausblick auf weitere strategische Vorhaben gegeben. Wolfgang Schäfer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BÄKO-ZENTRALE, sprach dem Vorstand sowie allen Mitarbeitern und Mitgliedern seinen Dank aus: „Trotz der vielfältigen Einflüsse der Corona-Pandemie im Jahr 2020 konnten wir ein robustes Geschäftsergebnis einfahren und sind vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen. Alle gemeinsam haben ihr Bestes gegeben, um diese Krise bestmöglich zu meistern. Der Zusammenhalt innerhalb der BÄKO-Organisation zwischen der Zentrale und den BÄKO-Regionalgenossenschaften im Krisenjahr 2020 hat die Stärken und Vorteile der genossenschaftlichen Strukturen und somit ihre Grundwerte bestätigt. Als Verbundgruppe haben wir uns insgesamt gut behauptet.“
Vorstandssprecher Stefan Strehle erläuterte die Geschäftsentwicklung 2020 und leitete dabei auch den Gesamtumsatz in Höhe von 1,37 Mrd. Euro (7,6% unter Vorjahr) her. Die Umsatzverluste verteilten sich gleichermaßen auf das Eigengeschäft und den Zentralregulierungsumsatz. Im Geschäftsjahr 2020 konnte trotz unterschiedlichsten Corona-Einflüssen ein Jahresüberschuss von 0,6 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Die Summe der Gesamtvergütungen an die BÄKO-Regionalgenossenschaften belief sich für das Geschäftsjahr 2020 auf 19,4 Mio. Euro (–4,1%). Für das Geschäftsjahr 2020 erhielten die BÄKO-Regionalgenossenschaften eine attraktive Dividendenzahlung in Höhe von 5%. „Im Geschäftsjahr 2020 konnte die BÄKO-ZENTRALE – trotz aller negativer Corona-Einflüsse – eine solide Jahresbilanz ziehen. Wir alle haben viel gelernt und aus dieser herausfordernden Situation einiges für die Zukunft mitgenommen. Wir sind optimistisch und blicken positiv in die Zukunft. Deshalb haben wir u.a. auch das Motto unseres Geschäftsberichts mit der Leitlinie ‚Stärken stärken … Chancen entwickeln.‘ betitelt. Dabei werden wir unsere Rohstoff- und die diesbezügliche Vermarktungskompetenz ausbauen und ebenso auf die Megatrends der Digitalisierung, Individualisierung und Nachhaltigkeit im weitesten Sinn setzen. Aufbauend auf den heutigen Stärken gilt es die BÄKO-ZENTRALE von der klassischen Einkaufsgenossenschaft zur digitalen Service- und Dienstleistungsgenossenschaft weiterzuentwickeln“, führte Stefan Strehle aus.
Erträge vs. Kosten
Die Ertragslage entwickelte sich wie folgt: Die Umsatzerlöse laut Gewinn- und Verlustrechnung reduzierten sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 um 7,7% auf 475 Mio. Euro. Das Rohergebnis reduzierte sich von 31,3 Mio. auf 26,7 Mio. Euro. Die hierin enthaltenen sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich, vorwiegend aufgrund von Erträgen aus Auflösung von Rückstellungen, um 0,4 Mio. Euro. Die Betriebsaufwendungen sanken um 10,6% auf 25 Mio. Euro, das Betriebsergebnis reduzierte sich analog zum Rohergebnis auf 1,3 Mio. Euro. Der Personalaufwand reduzierte sich bei leicht niedrigerer Mitarbeiterzahl um 1 Mio. Euro, was vorwiegend auf die Rückführung von Rückstellungen für Urlaub und Überstunden sowie auf eine Kostenreduzierung durch den Einsatz von Kurzarbeit zurückzuführen ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 1,4 Mio. Euro. Neben Einsparungen aufgrund pandemiebedingter Absagen von Messen haben hierzu vor allem eingeleitete Kosteneinsparungsmaßnahmen beigetragen.
Die Mitgliedsgenossenschaften erhielten für das Geschäftsjahr 2020 Vergütungen im Eigen- und Zentralregulierungsgeschäft in Höhe von insgesamt rund 19,4 Mio. Euro (–4,1%; Vorjahr: 20,3 Mio. Euro). Der Bilanzgewinn (Jahresüberschuss) aus 2020 von 607,3 Tsd. Euro wird für eine 5%ige Dividende (397,5 Tsd. Euro) verwendet bzw. verschiedenen Rücklagen (100/109,8 Tsd. Euro) zugeführt. Die BÄKO-ZENTRALE verfügt über ein wirtschaftliches Eigenkapital von 51 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt 57,4%. Der Anteil der Rücklagen nach Ergebnisverwendung am Eigenkapital beträgt 83,2%. Das Anlagevermögen ist vollständig durch Eigenkapital finanziert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden planmäßige Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro durchgeführt.
Auftrag: Permanente Weiterentwicklung
Stefan Strehle gab im Verlauf der Generalversammlung auch einen Zukunftsausblick: „Die BÄKO-Organisation existiert seit über 100 Jahren – so auch ihre BÄKO-ZENTRALE. Die Welt hat sich in dieser Zeit dynamisch verändert, wenn auch der genossenschaftliche Förderauftrag für das backende Handwerk, damals wie auch heute, von hoher Bedeutung ist. Dennoch entwickelt sich auch die Interpretation dieses Auftrags immer wieder neu und weiter. So stellt sich die Frage nach einer modernen Interpretation des genossenschaftlichen Förderauftrags. Mit dem Motto unseres Geschäftsberichtes ‚Stärken stärken … Chancen entwickeln.‘ möchten wir genau darauf aufmerksam machen.“
Man sei sich selbstverständlich unserer tiefen Wurzeln der Einkaufsgenossenschaft bewusst, „dennoch sehen wir im backenden Handwerk auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Strukturen, die neben den stabilen Werten wie Tradition, Vertrauen und Verbindlichkeit zugleich Vielfalt, Individualität, Agilität und Kreativität reflektieren. Genau deshalb stehen wir zu unseren Stärken, begründet in der genossenschaftlichen Einkaufskompetenz. Ergänzend ist diese weiterzuentwickeln, sodass wir uns an einer Neuausrichtung von der klassischen Einkaufsgenossenschaft zur digitalen Service- und Dienstleistungsgenossenschaft orientieren.“ Dabei, so Strehle, gehe es eben nicht um ein „entweder – oder“, sondern um das „sowohl – als auch“. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf vier Bereiche:

  • Organisation: Im Rahmen eines Konsolidierungsansatzes geht es um die Analyse der Abläufe, der Effizienzgrade der BÄKO-ZENTRALE und daraus abgeleitet den Aufbau einer schlagkräftigen, effizienten Organisation.
  • Logistik: Konsolidierung der Lagerstandorte inklusive effizienter Aufstellung der Warenströme sowie der Stärkung der Einkaufs- und Logistikorganisation.
  • Innovation: Moderation und Begleitung von Innovationsprozessen zur Unterstützung erforderlicher Veränderungsprozesse bis hinein in den Backbetrieb und ebenfalls zur Entlastung der Betriebe von Bürokratie.
  • Digitalisierung: Deutliche Ausweitung und Vertiefung von digitalen Angeboten durch die BÄKO, um auch in diesen Geschäfts- und Beratungsfeldern für die Betriebe zum relevanten Ansprechpartner zu werden.
  • Mehr dazu im Podcast unter www.baeko.de/Geschaeftsberichte!

Personalien
Im Oktober 2020 fand innerhalb des geschäftsführenden Vorstandsgremiums ein Wechsel statt, als Stefan Strehle nach mehr als acht Jahren nach Duisburg in die BÄKO-ZENTRALE zurückkehrte und das geschäftsführende Vorstandsteam um Gunter Hahn und Klaus Burger (der zum 1. November 2020 aus der Geschäftsführung Warenwirtschaft in den Vorstand aufrückt ist) ergänzte. Folgende Mitglieder des Aufsichtsrats wurden einstimmig wiedergewählt: Joost Nikolai Bremer, Frank Daube, Horst Reichartseder, Bernd Rott, Jörg Warnke.
Kennzahlen 2020
Umsatz: 1,367 Mrd. Euro (–7,6%)
Bilanzgewinn: 607,3 Tsd. Euro
Dividende: 5% (397,5 Tsd. Euro)
Eigenkapitalquote: 57,4%
Mitglieder: 33 (+1)

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