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BÄKO aktuell

„Scharfe Waffe, die es einzusetzen gilt“

„Auf uns ist Verlass“ – mehr denn je war der Wahlspruch der BÄKO Süd-West im vergangenen Geschäftsjahr Programm: Denn die Branchenumbrüche waren für die Regionalgenossenschaft deutlich spürbar. Dennoch ist es nicht nur gelungen, sie sicher durch die Unwegbarkeiten zu manövrieren, sondern zudem an Stabilität zu gewinnen – das zeigte die aktuelle Generalversammlung.

 „Als Ende 2012 einige Großkunden aufgrund von Insolvenzen wegbrachen, war uns schon klar dass wir uns bei der Panung für 2013 auf verringerte Umsatzerlöse einstellen müssen“, erläuterte der geschäftsführende Vorstand Reiner Jung auf der jüngsten Generalversammlung.
War man zu Beginn des Jahres von einem Umsatzrückgang von etwas über 4% ausgegangen, hatte sich dieser zum Jahresende bei rund 3,5% eingependelt– in absoluten Zahlen hat sich der Umsatz von 99,7 Mio. nun auf 96,2 Mio verringert.  „Umso erfreulicher ist es, dass wir derzeit widerlegt werden und sich das Blatt für uns wendet. Entgegen anderen BÄKOs, die derzeit nicht wachsen, können wir aktuell beim Umsatz zulegen.“ Doch wie immer liege es auch an den Mitgliedsbetrieben selbst, wie sehr diese das „System BÄKO“ für sich nutzten: „Nach wie vor müssen wir feststellen, dass nicht bei allen Kaufentscheidungen unserer Kunden die tiefere Logik unseres Rückvergütungssystems berücksichtigt wird. So verhindern vermeintliche Schnäppchenkäufe bei Wettbewerberm, dass man durch Erreichen einer günstigeren Umsatzstaffel eine hohe Rückvergütung auf den Gesamtumsatz erreicht.“
Jahr der Konsolidierung
Angesichts des auch weiterhin die Regionalgenossenschaft stark betreffenden Abschmelzungsprozesses – 2013 verringerte sich die Gesamtzahl der Kunden von 1178 auf 1131 (2012 wurden 55,8% des Umsatzes mit 104 Betrieben erzielt, 2013 nurmehr 53,9% des Umsatzes mit 94 Betrieben) – sei das vergangene Geschäftsjahr vor allem auch ein Jahr der Konsolidierung gewesen, betonte der geschäftsführende Vorstand Jochen Früauff. „Wir  haben Luft geholt und durchgeatmet.“ Die sehr hohen Investitionen in den zwei vorangegangenen Jahren (fast 7 Mio. Euro) hätten sich als gute Grundlage erwiesen – dadurch sei es möglich gewesen, mit einem im Vergleich recht niedrigen Investitionsvolumen von nur 1,2 Mio. auszukommen. Investiert wurde hier einerseits in den Fuhrpark, Informationstechnologien bzw. die Außenanlagen – das gesamte Betriebsgelände ist jetzt eingezäunt und mit einem belastbaren Verbundsteinpflasterbelag ausgestattet. Für 2014 plane man dagegen mit rund 2 Mio. Euro wieder deutlich höhere Investitionen, führte Jung aus. Vor allem im Frischebereich werde dies notwendig: Allein 780 Tsd. Euro sind für Gebäudeinvestitionen vorgesehen, die erlassene Rechtsvorschriften zur verbindlichen Erneuerung der Tiefkühlanlagen in Edingen-Neckarhausen nötig machen.
Die direkte Distribution am Standort in Weiterstadt war zum Ende des ersten Quartals 2013 eingestellt worden, dieser zum „Abholstützpunkt“ umgestaltet worden, wovon auch weiterhin in erheblichem Umfang Gebrauch gemacht werde. Ebenso gefragt sei das Seminarangebot – teils sei das Interesse so hoch, dass bereits einige Termine überbucht seien, aktuell prüfe man daher das Ausweiten um weitere Ersatzseminare. Im vergangenen Jahr sei hätte auch das Thema  Entschuldung aktiv vorangebracht werden können, freute sich Früauff. Beliefen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2012 noch auf rund 4,3 Mio. Euro, waren es 2013 nur noch knapp 3 Mio. Euro. Auch eine mit 51,4% deutlich über dem Vorjahr (48,9%) liegende Eigenkapitalquote bzw. der auf 2,4 Mio. Euro leicht gestiegene Cash-Flow als wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Unternehmens, gäben Anlass zur Freude.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet – ebenso einstimmig wurde der Dividende in Höhe von 4% zugestimmt (Bilanzgewinn: 125,3 Tsd. Euro). Abzustimmen galt es im Rahmen der diesjährigen Generalversammlung zudem über die Beschränkung der Anzahl der Aufsichtsräte. Im Zuge zurückliegender Fusionen war deren Anzahl aufgestockt worden. Mit dem Erreichen der Altersgrenze schieden jetzt Walter Frick, Wolfgang Frisch, Willi Orb und Walter Wilhelmi aus. Die Anzahl der Aufsichtsräte wurde einstimmig daraufhin auf 16 festgelegt. Gerhard Meile, Prüfer des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands oblag es nicht nur, den Prüfungsbericht vorzutragen, sondern auch die Ehrung der ausscheidenden Aufsichtsräte vorzunehmen und ihnen die Ehrennadel anzustecken – gleichzeitig wurden sie zu Ehren-Aufsichtsräten berufen. Sie hätten sich allesamt überaus für die Belange der Genossenschaft eingesetzt und verdient gemacht, resümierte auch ARV Willi Renner. „Sie haben gehört, wie es um die backende Branche steht“, appellierte er in seinem Schlusswort an die Mitglieder, sich nicht entmutigen zu lassen – im Gegenteil: „Es gibt viele Möglichkeiten, sich trotz Wettbewerb abzugrenzen und sich zu unterscheiden. Ihre Genossenschaft ist in diesem Kampf eine scharfe Waffe – Sie müssen Sie nur einsetzen“.

Generalversammlung

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