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Die maßgeschneiderte Zusammenstellung der Referatsthemen beim BÄKO-Workshop versprach wichtige Impulse für jeden Kongressteilnehmer
© Die maßgeschneiderte Zusammenstellung der Referatsthemen beim BÄKO-Workshop versprach wichtige Impulse für jeden Kongressteilnehmer. Aufgezeigte Trends und hochinteressante Hintergrundinformationen über den Backmarkt und die Bäckereikunden boten reichlich Nahrung für Wissenshungrige.„Permanenter Prozess des Werdens und Wandels“ Den Auftakt der Vortragsreihe machte Matthias Horx. Der Trend- und Zukunftsforscher blickte zunächst zurück auf seine Prognosen vom BÄKO-Workshop 1994, um dann seine „Blockbuster sozialen Wandels“ in der nahen Zukunft vorzustellen. Als Schwerpunkte dabei definierte er die gewandelte gesellschaftliche Rolle der Frauen, die fortschreitende Individualisierung, den Megatrend „Downaging“, also die mit der Alterung der Gesellschaft verbundenen Phänomene, und die Veränderungen der Bedeutung von Gesundheit (ehemals Abwesenheit von Krankheit, heute Lebensqualität und Wellness). Auf dieser Basis hat Horx' Zukunftsinstitut eine neue Kundentypologie entwickelt: die Lebensstilgruppen 2010.Anschließend spitzte das Publikum bei Heiner Kamps die Ohren. Der gelernte Bäckermeister zeigte, was für ihn eine erfolgreiche Geschäftsführung ausmacht. Kamps´ Credo: Man kann aus jedem Produkt und Unternehmen etwas machen. Er forderte die Workshopteilnehmer dazu auf, immer am Puls der Zeit zu sein und Konzepte auch in Frage zu stellen. „Wir leben in einem permanenten Prozess des Werden und Wandels. Es bieten sich immer wieder viele Gelegenheiten, auch in der jetzigen Finanzkrise“, betonte Kamps.„Bäcker werden an ihren Produkten gemessen“ Der Montag startete mit Prof. Dr. Walter Freund, der den Zuhörern auch einige unangehme Wahrheiten mitzuteilen hatte. So sei z.B. durch Mechanisierung Handwerkswissen verloren gegangen. Anhand von Positiv- und Negativbeispielen (u.a. Produktqualität, Kundenverhalten, Ausbildung) ging Prof. Freund auf einzelne Betriebsbereiche ein. Zum Schluss gab er zu bedenken, der Bäcker werde letztlich an seinen Produkten gemessen und nicht an Marketingaktionen.Die anschließend von Marcus Höffer (BÄKO-Zentrale Süddeutschland) moderierte Podiumsdiskussion mit Klaus Borchers (Althannoversche Spezialitätenbackerei, Hannover), Jochen Gaues (Broterbe Gaues, Hannover) sowie den Franzosen Luc Boulet (Eric Kayser Artisan Boulanger, Paris) und Josef Dorffer (Art de Pain, Haguenau/Elsass) vertiefte die von Freund vorgebrachten Argumente und Thesen. Neben Einblicken in den französischen Markt und die dortige Produktqualität und Unternehmensphilosophie drehte sich die Diskussion darum, wie sich - auch kleine - Bäckereibetriebe am Markt erfolgreich profilieren können.Exklusivstudie zum Verbraucherverhalten Cirk Sören Ott, Leiter der Marktforschung der Gruppe Nymphenburg, zeigte im Rahmen einer Studie, die exklusiv für den BÄKO-Workshop erstellt wurde, auf, wie und warum sich Verbraucher im Bäckereifachgeschäft entscheiden, obwohl sie eigentlich nur Brötchen kaufen wollten. Sein Fazit lautete: „Viele Verbraucher entschließen sich erst im Geschäft für Spontankäufe.“Prof. Dr. Gunter Dueck ging mit den gängigen Wirtschaftstheorien hart ins Gericht. An zahlreichen Beispielen machte er deutlich, dass wir wirtschaftlich gesehen an einem Zyklusende stehen, mit den Begleiterscheinungen: Kundenverwirrung, Verschwindens der Mitte („Luxus oder billig“) und Zunahme von Täuschungen („Fake“). Ausgehend von einer Kundenanalyse plädierte er für den Erhalt regionaler Handwerksinfrastrukturen und zeigte auf, worauf deren Erfolg basieren kann.Michael Herz, Miteigentümer der Maxingvest AG und seit vielen Jahren der Branche verbunden, sieht in dem Vertrauen, dass Kunden zu ihrem Bäcker haben, und den flexiblen Reaktionsmöglichkeiten gute Chancen. „Sind Sie bereit für den Wechsel der Konzeption?“, fragte er das Auditorium und stellte damit klar, dass dies die Basis für den dauerhaften Erfolg sei.Bevor es zum Gala-Dinner ging, machte Holger Knieling (Geschäftsführer der BÄKO-Zentrale Süddeutschland) zusammen mit den Starköchen Harald Wohlfahrt und Lutz Niemann den Gästen den Mund wässrig.Moderne Entscheidungsfindung für Führungskräfte Der abschließende BÄKO-Workshop-Tag begann mit einem Beitrag zum modernen Marketing. Prof. Dr. Christian Blümelhuber bot Infotainment vom Feinsten, indem er den Zuhörern zunächst die Natur von Marketingmechanismen („Wie und was wir wahrnehmen“) offen legte. Dann machte er anschaulich, wie „die Übersetzung des Begriffs Liebe ins Marketingdeutsch“ - Customer Relationship Mangement - funktioniert: nicht so viel anders als ein Musical oder ein Pornofilm, nämlich als Abfolge von „guten Nummern“, die für die Kunden das Image z.B einer Bäckerei prägen. Auch Ideen für die Umsetzung hielt Blümelhuber parat. Dazu gelte es, die Kernfrage schlüssig zu beantworten: „Was zeichnet speziell Ihren Betrieb aus?“FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel, der außerdem noch Konzertpianist ist, zeigte in seinem launigen und kurzweiligen Vortrag auf, welche Eigenschaften Führungskräfte in seinen Augen benötigen. Er machte deutlich, dass es für Führungskräfte oft eine Entscheidung zwischen Muss- und Kann-Entscheidungen gibt. Eine Muss-Entscheidung müsse konsequent umgesetzt werden und einen eventuellen Fehler müsse man eingestehen. „Das Repertoire einer Führungskraft erweitert sich aufgrund der gemachten Erfahrungen.“
BÄKO aktuell

Reichlich Nahrung für Wissenshungrige

Die maßgeschneiderte Zusammenstellung der Referatsthemen beim BÄKO-Workshop versprach wichtige Impulse für jeden Kongressteilnehmer

Die maßgeschneiderte Zusammenstellung der Referatsthemen beim BÄKO-Workshop versprach wichtige Impulse für jeden Kongressteilnehmer. Aufgezeigte Trends und hochinteressante Hintergrundinformationen über den Backmarkt und die Bäckereikunden boten reichlich Nahrung für Wissenshungrige.„Permanenter Prozess des Werdens und Wandels“ Den Auftakt der Vortragsreihe machte Matthias Horx. Der Trend- und Zukunftsforscher blickte zunächst zurück auf seine Prognosen vom BÄKO-Workshop 1994, um dann seine „Blockbuster sozialen Wandels“ in der nahen Zukunft vorzustellen. Als Schwerpunkte dabei definierte er die gewandelte gesellschaftliche Rolle der Frauen, die fortschreitende Individualisierung, den Megatrend „Downaging“, also die mit der Alterung der Gesellschaft verbundenen Phänomene, und die Veränderungen der Bedeutung von Gesundheit (ehemals Abwesenheit von Krankheit, heute Lebensqualität und Wellness). Auf dieser Basis hat Horx‘ Zukunftsinstitut eine neue Kundentypologie entwickelt: die Lebensstilgruppen 2010.Anschließend spitzte das Publikum bei Heiner Kamps die Ohren. Der gelernte Bäckermeister zeigte, was für ihn eine erfolgreiche Geschäftsführung ausmacht. Kamps´ Credo: Man kann aus jedem Produkt und Unternehmen etwas machen. Er forderte die Workshopteilnehmer dazu auf, immer am Puls der Zeit zu sein und Konzepte auch in Frage zu stellen. „Wir leben in einem permanenten Prozess des Werden und Wandels. Es bieten sich immer wieder viele Gelegenheiten, auch in der jetzigen Finanzkrise“, betonte Kamps.„Bäcker werden an ihren Produkten gemessen“ Der Montag startete mit Prof. Dr. Walter Freund, der den Zuhörern auch einige unangehme Wahrheiten mitzuteilen hatte. So sei z.B. durch Mechanisierung Handwerkswissen verloren gegangen. Anhand von Positiv- und Negativbeispielen (u.a. Produktqualität, Kundenverhalten, Ausbildung) ging Prof. Freund auf einzelne Betriebsbereiche ein. Zum Schluss gab er zu bedenken, der Bäcker werde letztlich an seinen Produkten gemessen und nicht an Marketingaktionen.Die anschließend von Marcus Höffer (BÄKO-Zentrale Süddeutschland) moderierte Podiumsdiskussion mit Klaus Borchers (Althannoversche Spezialitätenbackerei, Hannover), Jochen Gaues (Broterbe Gaues, Hannover) sowie den Franzosen Luc Boulet (Eric Kayser Artisan Boulanger, Paris) und Josef Dorffer (Art de Pain, Haguenau/Elsass) vertiefte die von Freund vorgebrachten Argumente und Thesen. Neben Einblicken in den französischen Markt und die dortige Produktqualität und Unternehmensphilosophie drehte sich die Diskussion darum, wie sich – auch kleine – Bäckereibetriebe am Markt erfolgreich profilieren können.Exklusivstudie zum Verbraucherverhalten Cirk Sören Ott, Leiter der Marktforschung der Gruppe Nymphenburg, zeigte im Rahmen einer Studie, die exklusiv für den BÄKO-Workshop erstellt wurde, auf, wie und warum sich Verbraucher im Bäckereifachgeschäft entscheiden, obwohl sie eigentlich nur Brötchen kaufen wollten. Sein Fazit lautete: „Viele Verbraucher entschließen sich erst im Geschäft für Spontankäufe.“Prof. Dr. Gunter Dueck ging mit den gängigen Wirtschaftstheorien hart ins Gericht. An zahlreichen Beispielen machte er deutlich, dass wir wirtschaftlich gesehen an einem Zyklusende stehen, mit den Begleiterscheinungen: Kundenverwirrung, Verschwindens der Mitte („Luxus oder billig“) und Zunahme von Täuschungen („Fake“). Ausgehend von einer Kundenanalyse plädierte er für den Erhalt regionaler Handwerksinfrastrukturen und zeigte auf, worauf deren Erfolg basieren kann.Michael Herz, Miteigentümer der Maxingvest AG und seit vielen Jahren der Branche verbunden, sieht in dem Vertrauen, dass Kunden zu ihrem Bäcker haben, und den flexiblen Reaktionsmöglichkeiten gute Chancen. „Sind Sie bereit für den Wechsel der Konzeption?“, fragte er das Auditorium und stellte damit klar, dass dies die Basis für den dauerhaften Erfolg sei.Bevor es zum Gala-Dinner ging, machte Holger Knieling (Geschäftsführer der BÄKO-Zentrale Süddeutschland) zusammen mit den Starköchen Harald Wohlfahrt und Lutz Niemann den Gästen den Mund wässrig.Moderne Entscheidungsfindung für Führungskräfte Der abschließende BÄKO-Workshop-Tag begann mit einem Beitrag zum modernen Marketing. Prof. Dr. Christian Blümelhuber bot Infotainment vom Feinsten, indem er den Zuhörern zunächst die Natur von Marketingmechanismen („Wie und was wir wahrnehmen“) offen legte. Dann machte er anschaulich, wie „die Übersetzung des Begriffs Liebe ins Marketingdeutsch“ – Customer Relationship Mangement – funktioniert: nicht so viel anders als ein Musical oder ein Pornofilm, nämlich als Abfolge von „guten Nummern“, die für die Kunden das Image z.B einer Bäckerei prägen. Auch Ideen für die Umsetzung hielt Blümelhuber parat. Dazu gelte es, die Kernfrage schlüssig zu beantworten: „Was zeichnet speziell Ihren Betrieb aus?“FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel, der außerdem noch Konzertpianist ist, zeigte in seinem launigen und kurzweiligen Vortrag auf, welche Eigenschaften Führungskräfte in seinen Augen benötigen. Er machte deutlich, dass es für Führungskräfte oft eine Entscheidung zwischen Muss- und Kann-Entscheidungen gibt. Eine Muss-Entscheidung müsse konsequent umgesetzt werden und einen eventuellen Fehler müsse man eingestehen. „Das Repertoire einer Führungskraft erweitert sich aufgrund der gemachten Erfahrungen.“

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