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BÄKO aktuell

Neue Struktur in Lagerwirtschaft nötig

Auf der Generalversammlung der BÄKO Untermain-Franken-Thüringen zog der Vorstand Bilanz: 2020 müsse als schlechtes Jahr verbucht werden, doch laufende Einsparungen, Tourenoptimierungen und nicht zuletzt gute Rücklagen schafften eine Situation, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lasse.

Fester Zusammenhalt sowie Knowhow, Mut und Wille, kommende und bestehende Herausforderungen anzupacken: „Unser BÄKO-Leitspruch ‚Gemeinsamkeit macht stark ‚war wohl nie so wichtig wie jetzt’", betonte Michael Gareis, geschäftsführender Vorstand auf der Generalversammlung der BÄKO Untermain-Franken-Thüringen. Während Gareis die Mitglieder über das vergangene Jahr infomierte, gab sein Kollege Alexander Kraus einen Überblick über die wichtigsten Daten des laufenden Geschäftsjahres. Das Pandemiejahr habe deutliche Spuren hinterlassen, resümierte Gareis. Bereits 2019 hatte sich für die BÄKO UFT beim Jahresabschluss ein Fehlbetrag von 204 Tsd. Euro ergeben – bedingt durch Betriebsschließungen und Insolvenzen.
Den Plan diesen Betrag in 2020 schnell wieder wett machen zu können durchkreuzten die verordneten Lockdowns. Vor allem aufgrund ihrer Struktur mit sehr vielen kleinen und mittleren Betrieben bzw. vielen Einzelgeschäften habe die Pandemie der Regionalgenossenschaft stark zugesetzt. „Man kann eigentlich die Faustregel aufmachen: Ein Monat Lockdown kostet uns 100 bis 110 Tsd. Euro Ertrag“, brachte es Kraus auf den Punkt. Doch Corona sei bei weitem nicht die einzige Herausforderung gewesen: Die vor allem durch die Dieselpreise gestiegenen Energiekosten, die permanent hohen Erhaltungsaufwendungen bei Grundstücken und Gebäuden sowie weitere Betriebsschließungen und Insolvenzen hätten verkraftet werden müssen. So addiert sich nun ein erneuter Fehlbetrag von 378,8 Tsd. Euro zum insgesamten Bilanzverlust von 582,9 Tsd. Euro.
Dabei konnte die Regionalgenossenschaft durch gemeinsame Kraftanstrengungen – für die sich Gareis ganz ausgesprochen bei der gesamten Mannschaft bedankte – durch Einsparungen im Personalbereich teilweise eine Kompensation der Umsatz- und Ertragsverluste erreichen. Im Vergleich zu 2019 war es so möglich den Personalaufand um 204 Tsd. Euro auf 4,3 Mio. Euro zu verringen (–4,5%). Der Eigenumsatz der Mitglieder und Kunden hat sich im vergangenen Jahr um 9,4% verringert (46,5 Mio. Euro). Besonders auffallend seien hier die Umsatzeinbrüche bei der „weißen Ware“ bei Frische- und TK-Ware gewesen (–11,9%): Die Bäcker und Konditoren verbrauchten durch die geschlossenenen Konditoreien und Cafés deutlich weniger Produkte wie Quark oder Sahne. Insgesamt sei auch 2020 der Lagerumsatz wieder sehr hoch gewesen, erläuterte Gareis – im Vergleich zu anderen Regionalgenossenschaften werde hier weiterhin sehr viel im Lager bewegt und weniger über Strecke gemacht. Sehr erfreulich sei, dass man ,mit der Einführung von ProLogistik (Foodline) in der Niederlassung Sennfeld nun modern und zukunftsfähig aufgestellt sei – bis 2022 solle das System auch in Stockstadt fertiggestellt sein. Hoffnung auf bessere Zeiten machte auch der geschäftsführende Vorstand Alexander Kraus mit seinen Ausführungen zum laufenden Jahr. Hier zeichne sich ab, dass man seit März 2021 einiges habe aufholen können und solange kein weiterer Lockdown die Pläne durchkreuze könnte man auf starke Weihnachtsumsätze hoffen.
Grundstücksuche läuft
Das moderne Kommissionierungssystem sowie auch weiterhin verstärkte Tourenoptimierungen seien ebenfalls Mittel, um ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen zu können. Ein Thema, das nicht zuletzt beim Prüfungsbericht des DGRV-Prüfers Thorsten Schraer anklang, waren zukünftige Umstrukturierungen in der Lagerwirtschaft – derzeit werden vier Standorte gehalten. Hier sei man bereits auf der Suche nach einem Grundstück, versicherte Gareis. Allerdings seien die dbzgl. Anforderungen hinsichtlich Größe, Anbindung und Lage hoch und die Suche difizil. Für die Zukunft sei aber eine Konsolidierung der Niederlassungen angedacht.
Dem Jahresabschluss sowie dem Übertrag des Verlustbetrags auf neue Rechnung wurde einstimmig zugestimmt – ebenso einhellig Vorstand und Aufsichtsrat entlastet. Die beiden ausscheidenden AR Michael Bielert (Bad Blankenburg) sowie Ronny Malter (Effelder) wurden wiedergewählt. Rudi Bär wurde die Ehrennadel überreicht – der BOM schied nach 25 Jahren aus dem Vorstand aus. „Die BÄKO ist super gesund“, betonte Gareis abschließend und der Genossenschaftsgedanke ein wertvolles Gut; 2020 sei nur durch und durch ein schlechtes Jahr gewesen. Umso wichtiger sei es, dass man in den Jahren davor stehts viel in die Rücklagen habe packen können und nun mit rund 8,9 Mio. Euro Eigenkapital entsprechend gut aufgestellt sei. 
Kennzahlen
Umsatz 46,2 Mio. Euro (-9,5%)
Bilanzverlust 582,9Tsd. Euro
Eigenkapitalquote 74,5%
Mitglieder 503 (-2,9%)

Generalversammlung

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