Dieter Pausner, geschäftsführender Vorstand der BÄKO Fulda-Lahn, führte durch die Generalversammlung in Wetzlar. Gleich zu Beginn kam er auf die Corona-Krise und die Auswirkungen auf Bäckereien zu sprechen: „In der Regel hatten Bäckereien und Cafés und Gastronomie insbesondere auch in sonst stark frequentierten Lagen stärkere Umsatzeinbußen zu beklagen als Bäckereien, die eher ländlich angesiedelt sind. Trotz dieser Schwierigkeiten und Einschränkungen haben die Bäckereien verstanden mit Kreativität, innovativen Ideen, Anpassungen der Warensortimente oder auch Erschließung des Onlineverkaufs der Krise zu trotzen.“
Pausners Erwartungen übertroffen
Auch über die Zahlen der BÄKO Fulda-Lahn berichtete Pausner: „Meine Prognose, die ich in der letzten Generalversammlung abgegeben habe, dass wir in Folge der Pandemie das Geschäftsjahr 2020, wenn überhaupt, mit einer schwarzen Null abschließen, hat sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet.“ Dennoch wurde das Berichtsjahr deutlich durch die Corona-Pandemie geprägt.
In den Monaten in denen der Lockdown verhängt wurde, war der Umsatz der BÄKO Fulda-Lahn deutlich eingebrochen. In den dazwischen liegenden Monaten hat sich der Umsatz langsam wieder erholt. Durch die geringere Arbeitsauslastung wegen den Umsatzrückgängen, wurde in den Monaten Mai bis Juli 2020 innerhalb der BÄKO Fulda-Lahn zehn Wochen lang Kurzarbeit ausgeübt.
Der Eigenumsatz der BÄKO Fulda-Lahn verringerte sich gegenüber dem Vorjahr sowohl im Lager- als auch im Streckengeschäft. Der Rückgang von –7% ergab sich infolge von Umsatzverlusten aufgrund der Corona-Pandemie sowie durch Betriebsschließungen und Preisrückgängen insbesondere im Bereich der Frischwaren. Hierzu sagte Pausner: „Mit einem Umsatzrückgang von 7%, etwas positiver als der Bundesdurchschnitt (der Umsatzrückgang aller BÄKOs lag bei –8,2%), schloss unser Haus das Geschäftsjahr ab. Bei einem Gesamtumsatzvolumen von 61,8 Mio. Euro mussten wir einen wertmäßigen Umsatzverlust über nahezu 4,7 Mio. Euro verzeichnen. Die Entwicklung in den einzelnen Warenbereichen zeigt nochmals sehr deutlich die negativen Auswirkungen des Lockdowns, die nahezu zu einem Drittel Umsatzverlust, allein in der Warengruppe Handelswaren, geführt hat – im wesentlichen hier waren Kaffee und Kaltgetränke.“ Auf die Eigenkapitalquote von 77,5% kann die BÄKO Fulda-Lahn allerdings zurecht stolz sein.
Es konnte ein Jahresüberschuss in Höhe von 296,1 Tsd. Euro erzielt werden. Unter Berücksichtigung der satzungsmäßigen Vorwegeinstellung in die gesetzliche Rücklagen in Höhe von 148 Tsd. Euro verbleibt ein Bilanzgewinn von 148,1 Tsd. Euro. Der Jahresabschluss 2020 wurde einstimmig genehmigt, nachdem auch Ralf Winkler vom DGRV grünes Licht gab. Die Gewinnverwendung (Zuführung zu anderen Ergebnisrücklagen von 113 Tsd. Euro und einer Dividende von 3%, 35,1 Tsd. Euro, was dem Bilanzgewinn von 148,1 Tsd. Euro entspricht) einstimmig angenommen und ebenso einstimmig der Vorstand und Aufsichtsrat entlastet. Turnusgemäß schieden die Herren Dirk Holzapfel und Henrik-Dietrich Eckhardt aus. Sie wurden einstimmig wiedergewählt. Dirk Holzapfel sowie Bäckermeister Bernd Braun wurden für 25 Jahre BÄKO-Mitgliedschaft geehrt.
Zum Abschluss gab Dieter Pausner auch noch einen Ausblick in das aktuelle Jahr 2021: „Wir mussten in den ersten beiden Monaten des Jahres (Januar –21,7% und Februar –12,1%) an Umsatz einbüßen. Beginnend mit dem Monat März hat sich das Blatt zum Guten gewendet und wir konnten in den Folgemonaten einschließlich Juni wieder zufriedenstellende Zuwächse vereinnahmen, sodass wir aktuell (Ende Juni) auf ein positives Umsatzergebnis in Höhe von 4% zurückblicken können. Insofern möchten wir, mit Ihnen gemeinsam, mit Volldampf der Corona-Krise entgegenwirken und eine positive Entwicklung im weiteren Jahresverlauf mit Elan und Schaffenskraft gemeinsam gestalten.“
Kennzahlen 2020
Umsatz: 61,8 Mio. Euro (–7%)
Bilanzgewinn: 148,1 Tsd. Euro
Dividende: 3% (35,1 Tsd. Euro)
Eigenkapitalquote: 77,5%
Mitglieder: 320 (–16)
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