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ARV Georg Krimphove (r.) ging u.a. auf die Situation im Bäcker- und Konditorenhandwerk ein. Der geschäftsführende Vorstand Ulrich Bücker stellte den aktuellen Geschäftsbericht und die Prognose für 2020 vor. (Foto: Ebäcko)
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BÄKO aktuell

Krise als Chance begreifen

Das zurückliegende Geschäftsjahr bewertete die Ebäcko auf ihrer diesjährigen Generalversammlung als positiv zufrieden stellend. Mit Spannung erwartet wurde jedoch vor allem die Prognose für das nächste Jahr.

Nur etwa 40 Mitglieder der Ebäcko kamen am 1. September 2020 zusammen und wurden von der Ebäcko unter strengen Hygienemaßnahmen auf dem historischen Gut Havichhorst empfangen. Coronabedingt wurde nicht nur die Teilnehmerzahl auf das Nötigste reduziert, sondern auch auf Ehrengäste und Referenten verzichtet. Neben der Präsentation des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2019 und den Wahlen zum Aufsichtsrat ging es vor allem um den Umgang mit der Corona-Pandemie und den Blick in eine ungewisse Zukunft.
Neues Wir-Gefühl
Der Aufsichtsratsvorsitzende Georg Krimphove eröffnete die Generalversammlung und ging dabei auch auf die momentane Situation im Bäcker- und Konditorenhandwerk ein: „Verzeichneten die allermeisten Betriebe Ende Februar noch steigende Umsätze, erwischte uns Mitte März das Corona-Virus und der damit einhergehende Lockdown für die Cafébereiche völlig unvorhergesehen und vor allem unverschuldet.“ Trotz aller Widrigkeiten habe sich das backende Handwerk jedoch gut auf die neue Situation eingestellt. Vielerorts sei durch die Krise sogar ein neues Wir-Gefühl in den Unternehmen entstanden. Auch die Wertschätzung für handwerkliche Backwaren in der Bevölkerung sei deutlich gestiegen.
„Bezugnehmend auf die wesentlichen Leistungsindikatoren verlief das Geschäftsjahr erfolgreich, auch wenn sich unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt haben“, urteilte der geschäftsführende Vorstand Ulrich Bücker, der im Anschluss den aktuellen Geschäftsbericht vorstellte. So stieg der Gesamtumsatz (bei dem erstmals der Vermittlungsumsatz nicht ausgewiesen wurde) gegenüber dem Vorjahr um gut 1% auf 114,7 Mio. Euro. Insgesamt beurteile der Vorstand die Entwicklung als positiv, auch wenn die Planzahlen im Bereich Frischdienst und Handelswaren nicht ganz erreicht wurden. Eine deutliche Umsatzsteigerung um fast 2 Mio. Euro hingegen verzeichnete der Bereich Maschinen und Geräte.
Alles anders diesmal
Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr aufgrund der angespannten Situation durch das Corona-Virus auf der Prognose sowie dem Chancen- und Risikobericht. Für 2020 rechnet die Ebäcko mit deutlich verminderten Umsätzen bei rückläufiger Ertragsentwicklung. „Insbesondere die Entwicklung im Frischwaren- und Gastrobereich sowie bei Handelswaren mit Getränken sind aus Sicht des Vorstands hierfür ein wesentlicher Indikator“, erklärte Bücker. Zudem gehe der Investitionsgüterumsatz spürbar zurück. Unter Berücksichtigung von reduzierten Kosten im Personalbereich sowie bei sonstigen betrieblichen Ausgaben rechne man derzeit für 2020 mit einem leichten Jahresüberschuss. Ein effizientes Kostenmanagement sowie die weiterhin konsequente Ausrichtung des Leistungsspektrums auf die Bedürfnisse der Mitglieder und Kunden biete auch künftig Chancen. Bücker verwies dazu auf die hohe Beratungskompetenz der Ebäcko, das umfangreiche Seminarprogramm und die gut besuchten Hausausstellungen.
Abschließend machten Vorstand und Aufsichtsrat angesichts der zu erwartenden Entwicklung den Vorschlag, für 2019 keine Dividende auszuzahlen, sondern den Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Bücker wies in diesem Kontext darauf hin, dass Mitglieder und Kunden bereits rund 1,35 Mio. Euro über das hauseigene Bonisystem erhalten haben. Die Mitglieder entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat, auch Jahresabschluss und Gewinnverwendungsvorschlag wurden einstimmig angenommen. Turnusgemäß schieden aus dem Aufsichtsrat KM Volker Erdbrügger und die BM Matthias Goeken, Martin Haß, Alfred Meffert und Thomas Pollmeier aus. Sie wurden einstimmig wiedergewählt. Des Weiteren schieden die langjährigen Mitglieder Martin Bäumer und Georg Uekötter aus. Einstimmig neu gewählt wurde der 31-jährige Bäcker- und Konditormeister Tobias Liesenkötter aus Saerbeck.
Kennzahlen
Umsatz: 114,7 Mio. Euro (+1%)
Bilanzgewinn: 804,9 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 46,9%
Mitglieder: 299 (–12)

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