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BÄKO aktuell

Herausforderungen brauchen Antworten

Auf der Generalversammlung der BÄKO Ost in Dresden stand fest: Die Zukunft der BÄKO Ost wird maßgeblich davon geprägt sein, wie es ihr gelingt, die Strukturveränderungen im Handwerk zu nutzen.

Nein, zufrieden waren AR-Vorsitzender Roland Ermer und Vorstand Dr. Daniel Linke mit der Beteiligung an der 111. Ordentlichen Generalversammlung der BÄKO Ost am 23. Juni im Kurländer Palais von Dresden nicht. Vertreter von nur zwei Dutzend der insgesamt 521 Mitgliedsbetriebe wollten aus erster Hand erfahren, wie ihre Genossenschaft im zurückliegenden Geschäftsjahr gewirtschaftet hat und welche neuen Herausforderungen in naher Zukunft zu lösen sind. Offensichtlich seien sie mit der geschäftlichen Entwicklung und den Angeboten an Waren und Dienstleistungen für ihre Backbetriebe derart zufrieden, dass sie der Überzeugung sind, ihre unmittelbare Beteiligung werde nicht gebraucht. Ganz im Gegenteil, betonte der Geschäftsführende Vorstand Dr. Daniel Linke in seinem Geschäftsbericht. In der Zukunft sei die Genossenschaft mehr denn je darauf angewiesen, dass ihr Handeln tatsächlich den Bedürfnissen und Vorstellungen der Mehrheit der Mitglieder entspricht.
Kerngeschäft der BÄKO Ost
Die Zukunft der BÄKO Ost werde maßgeblich davon geprägt sein, wie es ihr gelingt, die Strukturveränderungen im Handwerk zu nutzen, die immer mehr ausufernde Bürokratie zu bewältigen, die differenzierten Leistungsanforderungen ihrer Mitglieder zu erfüllen und zukunftsweisende Kooperationen einzugehen. Ein Schritt in diese Richtung ist beispielsweise die im Vorjahr begründete Kooperation mit der BÄKO Mitteldeutschland, um u.a. die Lagernutzung an den beiden Hauptstandorten in Groitzsch und St. Egidien zu optimieren und Preisvorteile durch den gemeinsamen Einkauf von Rohstoffen und Waren zu erzielen. Aber auch in der Zukunft soll das Waren- das Kerngeschäft der BÄKO Ost bleiben, die für die Mitgliedsbetriebe zunehmend Problemlösungen organisiert und die Betriebe bei der Umsetzung der strenger werdenden gesetzlichen Vorgaben unterstützt. Zudem gelte es, die genossenschaftlichen Leistungen nach den unterschiedlichen Bedarfen für kleinere und mittlere Betriebe sowie für wachsende Betriebe und Großkunden zu differenzieren. Für 2017 konstatierte der Geschäftsführende Vorstand Dr. Daniel Linke „ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr in einem sehr dynamischen Marktumfeld“, in dem ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum (+7,4%) erzielt werden konnte, das in den einzelnen Warengruppen durchaus unterschiedlich ausgefallen ist. Während am Mehlumsatz (+4%) angesichts des konstanten Preisniveaus die Entwicklung des Gewerks recht gut ablesbar sei, stimme der Zuwachs bei Halbfertigfabrikaten (+2,6%) durchaus bedenklich: Viele Backbetriebe hätten nicht mehr das benötigte Fachpersonal, um tatsächlich handwerklich produzieren zu können. Das deutliche Plus bei Tiefkühlware (+17,4%) sei auf viele Neukunden, die gute Warenqualität, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und das Auslandsengagement in Polen zurückzuführen. Die Steigerungen bei Dienstleistungen (Reparaturen, Wartungen und Marketingleistungen) um 5,6% seien ein Indiz dafür, dass in vielen Backbetrieben Investitionen unmittelbar bevorstehen. In diesem Zusammenhang verwies AR-Vorsitzender Ermer auf die nächste regionale Fachmesse Sachsenback, die von den drei sächsischen BÄKOs gemeinsam mit dem LIV Saxonia für den 3. bis 15. April 2019 vorbereitet wird.
Zugunsten der Handwerksbetriebe
Das ist in der BÄKO Ost kaum anders, denn allein im vergangenen Jahr wurden planmäßig aktivierungspflichtige Investitionen im Umfang von 934 Tsd. Euro getätigt, deren wesentlicher Anteil (701 Tsd. Euro) auf Ersatzbeschaffungen im Bereich des Fuhrparks entfielen. Darüber hinaus wurden zur Zukunftssicherung Investitionen in die IT-Infrastruktur und Ersatzinvestitionen vorgenommen. Andererseits legte die BÄKO im Interesse einer optimalen Mitgliederförderung die an den Beschaffungsmärkten entstandenen Einstiegspreiserhöhungen nicht im ganzen Umfang auf die Verkaufspreise um und senkte ihre relativen Handelsspannen zugunsten der Handwerksbetriebe, womit die BÄKO Ost auch 2017 ihre genossenschaftliche Preisausgleichsfunktion aktiv wahrgenommen hat. Nach dem Verlesen des Prüfungsberichtes durch Dr. Andreas Kreutzer vom DRGV bestätigten die Genossenschaftler den Jahresabschluss 2017 und die Verwendung des Bilanzgewinns.
Auf Antrag von Bäckermeister René Krause wurden Vorstand und Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr entlastet. Die langjährigen AR-Mitglieder Holger Schüren (Bergholz-Rehbrücke) und Uwe Rentzsch (Bucha) wurden satzungs- bzw. turnusgemäß aus diesem Gremium verabschiedet und standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung, während Wicky Löffler (Löbau) erneut gewählt wurde.
Nach einer Mittagspause schloss sich der Generalversammlung ein Workshop zur Datenschutz-Grundverordnung an, in dem Rechtsanwalt Steffen Niesel, Fachanwalt für IT-Recht und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, nur kurz in diese Thematik einführte und dann zahlreiche Fragen der Teilnehmer beantwortete.
Kennzahlen 2017
Umsatz: 97,8 Mio. Euro (+7,4%)
Bilanzgewinn 265,1 Tsd. Euro
Dividende 6% + 1% Sonderdividende Polen (98,4 Tsd. Euro)
Eigenkapitalquote: 81,3%
Mitglieder: 521 (-16)

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