Martin Reinhardt als Aufsichtsratsvorsitzender hatte zu dieser in mehrerer Hinsicht denkwürdigen Versammlung geladen. Die Umsatzerlöse, resümierte Vorstandssprecher Michael Scheiber, lagen mit 143,6 Mio. Euro (–10%) auf einem historischen Tiefstand seit der jüngsten Verschmelzung im Jahr 2006, jedoch fast 6% über Plan. Letztlich ergab sich bei leicht zurückgegangenen betrieblichen Aufwendungen ein Jahresüberschuss in Höhe von 362,8 Tsd. Euro. Sehr erfreut zeigte sich Scheiber über die wirtschaftlich stabile Situation der Mitglieder, die sich u.a. in einer unerwartet geringen Zahl von Rücklastschriften von Bankeinzügen der Forderungen manifestierte.
„Gestärkt aus der Krise“
Die Liquidität zeigte sich ebenfalls stabil, die Eigenkapitalquote verbesserte sich zum Stichtag 31. Dezember 2020 auf 68,0% (Vorjahr: 66,7%). Aufgrund der soliden Vermögens- und Finanzlage konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 die Ausschüttungen (rd. 4,3 Mio. Euro) in Form von Boni und Warenrückvergütungen zu einem Großteil durch Gutschriften auf den Konten der Mitglieder anstelle von Verrechnungen mit den Finanzierungsdarlehen vorgenommen werden. Die höchsten Umsatzrückgänge waren in den beiden für das Café- und Liefergeschäft wichtigsten Warenbereichen Tiefkühl- und Frischwaren sowie Handelswaren zu verzeichnen. Dennoch: „Die Rechtsform der Genossenschaft geht gestärkt aus dieser Krise hervor, denn bekanntlich sind Genossenschaften aus der Notsituation heraus entstanden“, formuliert es der Vorstand kämpferisch.
Im zweiten Teil des Vorstandsberichts hob der geschäftsführende Vorstand Jörg Beck den Markenkern der Mitgliedschaft in der Genossenschaft hervor. Er verglich die BÄKO und ihr Warenangebot mit einem großen Schiff, dass aufgrund des Versorgungsanspruchs jedes Mitglieds nicht das billigste Angebot leisten kann. Die Konkurrenz als kleines, wendiges Boot könne aufgrund eines reduzierten Angebots die Mitglieder weder umfassend beliefern noch den gewohnten Service bieten und nur punktuell niedrigere Preise bieten. Auf eine dauerhafte Partnerschaft sei dies nicht ausgerichtet.
BÄKO Württemberg nimmt Gestalt an
Michael Scheiber ging anschließend kurz auf die geplante Verschmelzung mit der BÄKO Südwürttemberg zur BÄKO Württemberg eG und deren strategische Ausrichtung ein. So soll u. a. durch die Aufgabe der Standorte Uhingen und Ulm sowie den Neubau eines Frischezentrums in Geislingen-Türkheim der verstärkten Ausrichtung als Vollsortimenter im wachsenden Gastronomiesegment Rechnung getragen werden.
Die daran anschließenden Abstimmungen zu Jahresabschluss, Gewinnverwendung und Entlastung der Organe erfolgten jeweils einstimmig. In den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Bettina Kaspar, Joachim Günther, Volker Lutz und Günther Mack wiedergewählt. Jochen Ladner aus Grabenstetten wurde als neues Aufsichtsratsmitglied einstimmig gewählt. Andreas Kiene schied nach fast 27-jähriger Tätigkeit aus dem Aufsichtsrat aus. Michael Scheiber überreichte ihm in Vertretung des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands die Silberne Ehrennadel mit Ehrenurkunde und hob in seiner Laudatio dessen Pflichtbewusstsein und seine unbedingte Treue zur Genossenschaft hervor.
Kennzahlen 2020
Umsatz: 143,6 Mio. Euro (–10%)
Bilanzgewinn: 372 Tsd. Euro
Eigenkapitalquote: 68,0%
Mitglieder: 624 (–17)

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