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Das Ausbildungsjahr hat zwar schon begonnen, aber noch ist ein Wechsel in einen anderen Beruf möglich. Und hier zeigt sich erneut wieviel Reiz im Bäckerhandwerk steckt.
© Bäckerei & Konditorei OHG Johann Mayer
Aus- & Weiterbildung

Später in der Backstube

Die Bäckerinnung Berlin eröffnet Azubis, die ihre Ausbildung wechseln möchten, neue Perspektiven. Wer sich noch schnell bewirbt, kann versäumte Berufsschulzeit nachholen und nahtlos bei den laufenden Ausbildungsklassen einsteigen

Der Wechsel hinter die Ladentheke oder an den Ofen lohnt sich für viele auch finanziell, denn die Tarife im Bäckerhandwerk wurden gerade erst in diesem Jahr angepasst. Und dank der Modernisierung der Branche ist auch Nachtarbeit nicht mehr die ausschließliche Regel.
Das aktuelle Ausbildungsjahr läuft seit September, somit ist fast ein Vierteljahr vergangen, seit die neuen Azubis ihre Stellen angetreten haben. Und nicht jede oder jeder ist in seinem gewählten Beruf wirklich glücklich. Viele scheinen überrascht, wie lange es dauert, bis man die Früchte der eigenen Arbeit erkennen und bewundern kann. Entsprechend gibt es eine nicht unerhebliche Gruppe von jungen Frauen und Männern, die jetzt bereits nach einer alternativen Ausbildung suchen. Und viele von ihnen interessieren sich plötzlich für das Bäckerhandwerk.

„Kein Wunder! Kaum ein anderer Beruf lässt einen so klar erkennen, was man geleistet hat“, sagt Karsten Berning, Inhaber der Konditorei & Bäckerei OHG Johann Mayer. „Teig kneten, formen und gehen lassen, das ist Arbeiten mit lebendigen Werkstoffen. Man kann zusehen, wie sich die Rohlinge verändern, sich ausdehnen. Und dann kommen sie in den Ofen und duften und schmecken einfach herrlich.“

Bäckereien freuen sich über den Nachwuchs

Tatsächlich ist er einer der ersten Bäckermeister, bei dem jetzt schon Bewerbungen von wechselwilligen Azubis eintreffen. U.a. von einem Tischlerlehrling, der nur nach wenigen Wochen in der Werkstatt gemerkt hat, wie sehr er lieber mit Mehl, Wasser und Eiern arbeiten würde als mit Säge, Bohrer und Hobel. „Viele Azubis stellen bei genauerem Hinsehen plötzlich fest, dass auch der Bäckerberuf sich verändert hat. Vorbei sind die Zeiten, in denen man noch kurz nach Mitternacht in der Backstube sein musste. Dank moderner Maschinen können viele Aufgaben programmiert und automatisiert werden. Und damit sind auch ganz andere Arbeitszeiten möglich“, erklärt Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin.

Die Bäckereien freuen sich über den Nachwuchs und nehmen die neuen Auszubildenden mit offenen Armen auf. Unter den vielen neuen Lehrlingen finde sich neben denen, die nach etwas Neuem suchen, vor allem auch gestandene Frauen und Männer, die nach Jahren in anderen Jobs jetzt ihre Berufung beim Backen finden. Darunter auch eine Reihe von Akademikerinnen und Akademikern, die, statt durch das Mikroskop zu schauen und in der Forschung zu arbeiten, lieber etwas Handfestes machen wollen. Und da kommt die Arbeit in den Backstuben mit den unterschiedlichsten Rohstoffen offensichtlich gerade recht.
Auch für alle, die nicht in der Backstube an Knetmaschine oder Ofen arbeiten möchten, bietet die Bäckerinnung Berlin spannende Möglichkeiten, beispielsweise mit der Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin und zum Bäckereifachverkäufer. Ein Beruf, bei dem es vor allem darum geht, die Grundlagen der Ernährung zu verstehen und den Kundinnen und Kunden eine angemessene Beratung bieten zu können.

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