Der Hintergrund: „Bekannter Trend ist, dass der Anteil der Auszubildenden mit schwachen Deutschkenntnissen immer höher wird. Gerade dies ist ein großes Hemmnis bei der erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung. Auch die Berufsschulen stehen vor immer größeren Herausforderungen mit diesem Thema umzugehen. Vorgelegte Sprachzertifikate entsprechen in der Praxis leider oft nicht dem notwendigen Niveau.“
Die Bäckerinnung Region Hannover hat in der Vergangenheit wiederholt festgestellt, dass die Sprachfördermöglichkeiten von verschiedensten Anbietern zwar bestehen, diese aber für die Betriebe nur sehr schwer zu durchschauen sind und die Organisation den Betrieben überlassen bleibt. Nach verschiedenen Gesprächen mit der Politik hat die Bäckerinnung daher ein Pilotprojekt unter Einbeziehung der Handwerkskammer Hannover und der zuständigen Berufsschule BBS 2 angeschoben, um hier eine Verbesserung der Situation im Sinne der Ausbildung und zur Unterstützung der Betriebe herbeizuführen.
Regelmäßige Unterstützung
Am 5.08. – vier Wochen vor Berufsschulbeginn – starteten 14 Auszubildende mit einem vorbereitenden fachlich ausgerichteten Sprachkurs. Die Azubis werden dazu von den Betrieben freigestellt. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt mittels eines kurzen standardisierten Sprachtests im Betrieb – in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer. Ab 1.09.2024 beginnt dann für alle Teilnehmenden der „normale“ Alltag in Betrieb und Berufsschule. Im Rahmen der Berufsschulausbildung wird ein weiterer Sprachtest eingeplant, um eine Verbesserung des Sprachniveaus zu prüfen. Sollte dieser negativ ausfallen, so wurde mit den Auszubildenden eine Wiederholung des ersten Ausbildungsjahres vereinbart. Darüber hinaus ist an einem weiteren Tag am Lernort Berufsschule ein Tag Sprachförderung begleitend im Rahmen des Berufsschulunterrichts vorgesehen.
Das Projekt zielt darauf ab
- eine bessere Sprachqualifikation der Azubis zu erreichen – und damit bessere fachliche Bildung und höhere Chancen auf Bestehen der Ausbildung;
- Betriebe und Berufsschulen zu entlasten und
- mehr Verbindlichkeit und einheitliche Gestaltung in der Sprachförderung zu gewährleisten.
„Wir sind uns recht sicher, dass dieses Projekt im Bäckerhandwerk in dieser Form einmalig ist“, sagen Kai Oppenborn, Obermeister der Bäckerinnung Region Hannover, Lehrlingswart Hendrik Mordfeld und Geschäftsführer Jan Loleit. Fragen dazu nehmen sie gerne entgegen, zumal das Projekt auch Nichtinnungsmitgliedern offen steht.
