Das Handwerk hat sein Angebot an Ausbildungsplätzen 2012 um rund 4000 Plätze erhöht. Angesichts der guten Konjunktur wachsen die Betriebe, haben laut Angaben des Zentralverband des Deutschen Handwerks zusätzliches Personal eingestellt und wollen auch mehr Nachwuchs ausbilden. „In den jetzt begonnenen Nachvermittlungsaktionen hat jeder leistungsbereite Bewerber noch eine Chance auf die Lehrstelle im Wunschberuf", äußerte sich Handwerkspräsident Otto Kentzler.
Die Besetzung der angebotenen Stellen war im September ins Stocken geraten. Nachdem in den Monaten bis August die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge noch deutlich über den Vorjahresergebnissen lag, rutschte die Bilanz im September ins Minus. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurden am Stichtag 30. Septem-ber 2,9% Verträge weniger gezählt. „Der Ausbildungstrend hat sich innerhalb weniger Jahre völlig gedreht. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen steigt weiter, die Zahl der Bewerber geht zurück", beschreibt ZDH-Präsident Otto Kentzler die Situation. Bewerber finden daher im Oktober auch noch freie Plätze in Berufen, die zu den Top 10 der bei den Schulabgängern beliebtesten Berufe zählen.
Neue Bundesländer besonders betroffen
In Ostdeutschland schlägt die Demografie besonders zu. Die Zahl der Schulabgänger ist nur noch halb so hoch wie vor zehn Jahren. 4000 Ausbildungsplätze sind aktuell in den neuen Bundesländern im Handwerk noch unbesetzt, 800 mehr als zum Stichtag im Vorjahr.