Die Brot- und Genusskultur hat in Südtirol eine lange Geschichte. Sie beginnt schon zu Ötzis Zeiten und gipfelt im jährlichen Brot- und Strudelmarkt, der gleichzeitig auch ein Fest der lokalen Bäcker und Bestandteil dieser Trendtour der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks ist. Südtirol-Kenner, Bäckermeister Michael Winter, – unterstützt durch verschiedene lokale Akteure – nimmt Interessierte mit auf vier spannende Tage, in denen spannende Bäckereien und Produkte sowie weitere Highlights auf dem Plan stehen. Der Brot- und Strudelmarkt in Brixen ist von jeher ein wichtiges Event der Bäcker. Auf dem Domplatz wird in verschiedenen Zelten ein Bauerndorf nachempfunden – hier wird gezeigt, wie einst das Getreide gedroschen und gemahlen wurde, bis es anschließend als schmackhaftes Brot in den Holzofen wanderte. Rund ein Dutzend backender Betriebe beteiligen sich bei der groß angelegten und äußerst malerischen Aktion. Die Bäcker spielen auch eine tragende Rolle beim Erntedankgottesdienst, wo sich ebenfalls ihre Zunft präsentiert.
Viele Tipps für den eigenen Betrieb holen
Auf dem Markt geht es aber nicht nur um die frischen Backwaren, die hier zum Verkauf stehen. „Neben dem Frischesortiment pflegt man bei den Südtiroler Bäckern auch ein breites Sortiment an verpackter Ware“, erklärt Winter. Hier sehe er noch sehr viel Potenzial bei deutschen Bäckern, es den italienischen Kollegen gleichzutun und sich das ein oder andere abzuschauen. „Verpackte Grissinis, lokales Schüttelbrot oder Knabbergebäck aus der Backstube bieten viele Chancen für Zusatzgewinne ganz nebenbei, ohne MHD und bei wenig Retoure“, weiß Winter. Abschauen könne man sich von den Südtiroler Kollegen auch die guten Erfahrungen in der Berufsausbildung. Mit einer Blockbeschulung habe man dort gute Ergebnisse erzielt in den vergangenen Jahren. „Auch wir in Deutschland müssen etwas ändern, weil wir die Schulklassen auch nicht mehr voll bekommen“, sagt Winter. U.a. besuchen die Teilnehmer daher eine dortige Berufsschule und können sich direkt vor Ort über Erkenntnisse zur Ausbildung austauschen.
Genuss kommt nicht zu kurz
Neben Wissensvermittlung und dem Besuch vieler namhafter Betriebe („hier können u.a. der Blick auf eine sehr klare Führungsstruktur und eine oft sehr gelungen geregelte Nachfolgesituation spannend sein“) steht immer wieder Genuss und Foodpairing im Mittelpunkt: Was wäre eine Südtirol-Tour ohne Käse- und Weindegustation? Selbst eine Speckjause steht auf dem Programm. „Die alpinen Lebensmittel waren früher Überlebens-Mittel – Speck wurde getrocknet, Milch zu Käse verarbeitet, das Schüttelbrot viele Wochen lang haltbar gemacht. Wir machen eine Zeitreise und erleben den puren Genuss, der heutzutage eine besondere Art Lifestyle bedeutet.“ Natürlich steht auch der Apfelstrudel im Mittelpunkt des Interesses und die Teilnehmer erfahren alles über die verschiedenen Arten des Strudelteigs und warum sich die Südtiroler Brotspezialiäten an den Tälern orientieren – wie etwa die Vinschgerl aus dem Vinschgau-Tal. Bei allem Wissenstransfer und Genuss kommt natürlich auch die praktische Erfahrung nicht zu kurz: Die Teilnehmer dürfen sich selbst beim „Schütteln“ von Schüttelbrot versuchen und werden vermutlich feststellen, dass dies alles andere als leicht ist…
Die Tour ist wie folgt angesetzt: Samstag, 5. Oktober 2024 um 19 Uhr (Welcome Abend) bis Mittwoch 9. Oktober 2024 mittags. Die Kosten belaufen sich auf 1.170 Euro inkl. Welcome-Event, alle Verpflegungen mittags und abends während der Trendtour sowie alle Führungen und Besichtigungen. Nicht enthalten sind Reisekosten und Übernachtungskosten. Hierzu empfiehlt die Akademie nach Buchung geeignete Hotels. Nähere Informationen zur Tour und zum angebotenen Programm sind hier einsehbar.
