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Ehrenurkunde für Axel Schmitt: v.l. Harald Friedrich, Günter Wagner, Dr. Markus Söder, Axel Schmitt mit Gattin, Heinrich Traublinger, Stephan Kopp.
© LIV Bayern
AllgemeinInnungen

Gemeinsam Potenzial nutzen

Die Zukunft hält Aufgaben bereit, deren Bewältigung man sich geschlossen stellen will – darüber schienen sich am diesjährigen Verbandstag des Landesinnungsverbands für das bayerische Bäckerhandwerk (LIV) in Eichstätt mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder alle einig.

Bevor der bayerische Ministerpräsident ans Rednerpult trat, beleuchtete LIM Heinrich Traublinger die aktuelle Situation. Ein Fokus war die Energiekrise. Kaum ein Handwerk sei so auf bezahlbare Energie angewiesen wie die Bäcker. „Es ist mir unverständlich, wieso Atomkraftwerke abgeschaltet werden, während gleichzeitig der Kohlestrom erhöht wird. Aus Emissionsgesichtspunkten zählt dieser zu den schmutzigsten Alternativen.“ Stephan Kopp, Geschäftsführer des LIV, betonte in seinem Geschäftsbericht die Unterstützung der Betriebe angesichts der hohen Energiepreise. „Wir vermitteln angesichts der aktuellen Umstände Rahmenverträge für Strom und Gas, um den Innungsbäckern Energie zu möglichst günstigen und planbaren Preisen zu ermöglichen. Sowohl Traublinger als auch Kopp gingen auf ein weiteres Problem ein. „Die bürokratischen Belastungen der Bäckereien erdrücken die Betriebe. Viele kapitulieren angesichts der immer neuen Hürden“, kritisierte der LIM die „betriebsfeindliche und betriebsfremde Bürokratie“. GF Kopp bekräftigte das konstante Engagement des LIV zur Verbesserung dieser belastenden Situation. Heinrich Traublinger würdigte aber auch die Bemühungen der Bayerischen Staatregierung zur Lösung der Schwierigkeiten. Der Dialog zwischen dem Verband und der Politik werde weiterhin fortlaufend gesucht und geführt.Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder stellte sich in seiner Rede hinsichtlich Energieproblematik ganz auf die Seite des LIM.

 

Nachwuchs als Zukunft

Ein weiteres Thema rückte der Verbandstag in den Fokus: den Nachwuchs. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Friedrich Esser stellte in seinem Fachvortrag dazu beeindruckende Zahlen vor. In der anschließenden Diskussion ergänzten Theo Albrecht, Schulleiter der Münchner Berufsschule für Metzger-, Bäcker- und Konditorenhandwerk, LIM Traublinger und Alexander Weinhold, Deutscher Meister der Bäckergesellen und -gesellinnen 2022 das Podium. Moderiert von Jens Christopher Ulrich, Stabsstellenleiter und Pressesprecher der HWK München und Oberbayern, wurden in der Diskussion viele Aspekte der Ausbildung im Handwerk beleuchtet. Unterstützung in diesem Punkt versprach Dr. Markus Söder. Er wolle sich weiterhin für die Aufwertung des Handwerks in der öffentlichen Wahrnehmung einsetzen. Dabei verwies er auf den ‚Tag des Handwerks‘ in Bayern. Ab dem Schuljahr 2022/2023 ist ein ‚Tag des Handwerks‘ als Erfahrungsraum für Schüler aller allgemeinbildenden bayerischen Schulen verpflichtend. Als erstes Bundesland führe Bayern außerdem die kostenlose Meisterausbildung ein.

 

Perspektiven und Vorbilder

Dass die Ausbildungssituation auch positive Perspektiven habe, stellte Stephan Kopp fest. „In der Akademie des bayerischen Bäckerhandwerks haben wir erfreulich hohe Ausbildungszahlen.“
Wie modern und kreativ das bayerische Bäckerhandwerk ist, bewiesen auch zwei Ehrungen. Axel Schmitt zählte zu den Ehrengästen des Verbandstags. Der unterfränkische Bäckermeister gilt als ‚Rockstar des Bäckerhandwerks‘. Der zweite Botschafter des bayerischen Bäckerhandwerks ist Alexander Weinhold. Im Wettbewerb der Bäckergesellinnen und -gesellen 2022 gewann er die Deutsche Meisterschaft. Gemeinsam mit der NRW-Landessiegerin Malika Boymirzoeva erreichte er danach bei der International Championship for Young Bakers 2023 in Taiwan einen beachtlichen 4. Platz. Der junge Bäcker hat weitere Pläne. Nach der EuroSkills in diesem Sommer im polnischen Danzig winkt ihm die Aufnahme in die Deutsche Bäckernationalmannschaft. Axel Schmitt und Alexander Weinhold wurde durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder eine Urkunde als Ehrung für besondere Leistungen überreicht.

 

Gute Ausgangslage

Wichtige Themen standen auf dem diesjährigen Verbandstag im Mittelpunkt. Der Blick auf die kommenden Jahre ist ebenso ernst wie optimistisch. „Wir stehen vielen Herausforderungen gegenüber. Wir haben aber auch unglaubliches Potenzial und gerade Bayern kann hier auf eine fast makellose Bilanz zurückblicken“, lautete das Fazit von Traublinger. „Diese Bilanz heißt es zu erhalten und nach Möglichkeit auszubauen. Dazu braucht es das Handwerk.“

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