Es ist immer noch ein Tabuthema und trauriger Alltag wo noch gerne weggeguckt wird – die häusliche Gewalt gegen Frauen in Abhängigkeit von deren Männern. In Deutschland ist fast jede vierte Frau in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen vielfach sehen die Opfer ihre Lage als aussichtslos an. Zum 19. Mal hatte dazu die Landesinnungsmeisterin Maren Andresen in Verbund mit dem Netzwerk gegen häusliche Gewalt und Pro Familia zur Auftaktveranstaltung einer landesweiten Aktionswoche in die Bäckerei & Konditorei Frähmcke nach Itzehoe eingeladen. Als Hilfsmittel im Kampf gegen häusliche Gewalt werden auch in diesem Jahr in den rund 300 Verkaufsstellen der beteiligten 39 Handwerksbäckereien aus 14 Bäcker-Innungen in Schleswig-Holstein über 300.000 Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ über den Landentisch gehen mit der aufgedruckten Nummer des Notfall-Hilfetelefons 0 80 00-11 60 16. Ein Anruf ist immer der erste Schritt zur Selbsthilfe und Veränderung. „Unser Anliegen ist es primär, dass Betroffene aller Nationalitäten an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr die Nummer nutzen und wissen, dass sie eine Alternative im Kampf gegen häusliche Gewalt haben“ und legte gleich nach: „Wir brauchen dringend mehr Ressourcen in der sozialpolitischen Verankerung von Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt.“ Daher sei es ihrer Meinung nach wünschenswert über einen jährlichen Appell an Gesellschaft und Politik diese Aktion auf das Bundesgebiet auszuweiten.
Erste Verteilaktion gestartet
Die angekündigte Mitwirkung von Ministerin Aminata Touré als Schirmherrin der Aktion bzw. in Vertretung ihre Staatssekretärin Marjam Sammersade kam aus terminlichen Gründen nicht zustande. „Wir brechen das Schweigen und setzen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen“ – unter diesem Slogan starteten gut 50 anwesende Frauen vor Ort in Itzehoe eine erste Verteilaktion.
